Gruppendiskussion Assessment-Center: Neue Themen und Beispiele

Von Püttjer - Schnierda

 

Gruppenübungen im AC: Erfahrungen und Beispiele

Seit über 25 Jahren schreiben wir nicht nur über das Thema "Assessment-Center-Training", sondern coachen und trainieren parallel Führungskräfte und C-Level-Manager, die in diesem anspruchsvollen Auswahlverfahren ein besseres Ergebnis erzielen wollen.

Wir kennen die aktuellen Übungen, Aufgaben, Fragestellungen und Besonderheiten. Wir wissen, welche Themen wirklich relevant sind – und an welchen Punkten eine Vorbereitung sinnvoll ist. Wir sind keine werbefinanzierten Blogger, die ihr Halbwissen hier und da abkupfern ("Schwarmdummheit"), sondern "echte" Berater.

An unserem Erfahrungsschatz in Sachen Assessment-Center lassen wir Sie in diesem Artikel und in zahlreichen weiteren gerne teilhaben. Wir freuen uns, wenn Sie Ihre beruflichen Ziele verwirklichen. Profitieren Sie von unserem Insiderwissen.

 

Coachingtipp: Bereits diese drei Ansatzpunkte verbessern Ihr Abschneiden deutlich!

 

Gut vorbereitet auf Gruppendiskussionen

1. Recherchieren Sie, welche Themen Ihre Wunschbranche aktuell bewegen.

2. Schreiben Sie zu drei gefundenen Themen jeweils 10 Kernargumente heraus.

3. Trainieren Sie vorab, Ihre Kernargumente in Einleitungen, eigenen Diskussionsbeiträgen, Pro- und Contra-Abwägungen und Schlusszusammenfassungen unterzubringen.

 

Lassen Sie sich im weiteren Verlauf zeigen,

  • wann die AC-Übung Gruppendiskussion überhaupt eingesetzt wird,

  • wie Sie sich vorbereiten können,

  • wie Sie aktuelle Themen in Ihre Vorbereitungsarbeit einbinden können

  • und welche Anforderungsdimensionen den AC-Beobachtern wirklich wichtig sind.

 




Gruppendiskussion im Assessment-Center: ja, nein, oder?

Hochschulabsolventen, die sich für ein Traineeprogramm mit der Option auf eine anschließende Führungsposition bewerben und Auszubildende die sich für Arbeitsfelder mit viel Kundenkontakt (Vertrieb, Einkauf, Beratung) interessieren müssen regelmäßig mit der AC-Übung Gruppendiskussion rechnen.

In Executive-Assessments für erfahrene Führungskräfte und Top-Manager sind Gruppendiskussionen naturgemäß eher selten anzutreffen.

Die Vorstellung, dass drei CEOs zum Thema "Die Auswirkungen der digitalen Revolution auf die öffentliche Verwaltung in Deutschland" intensiv diskutieren, finden wir zwar grundsätzlich reizvoll. Allerdings wird es hierzu in einem Auswahlverfahren mangels verfügbarer CEOs sicherlich nicht kommen.

 

Allerdings kommt es regelmäßig vor, dass auch von erfahrenen Managerinnen und Managern eine Art Diskussion eingefordert wird. Unserer Erfahrung nach hat die AC-Übung Fallstudie für diese Zielgruppe massiv an Bedeutung zugenommen. Dann ist ein umfangreicher Business-Case zu analysieren und die Ergebnisse und Handlungsempfehlungen sind strukturiert zu präsentieren.

Im Anschluss an die Ergebnispräsentation oder auch während des laufenden Vortrages zur Analyse der Fallstudie werden dann von Mitarbeitern der durchführenden Personalberatung "kritische Nachfragen" gestartet, die durchaus den Charakter einer Diskussion haben können.

 




Ihre formalen Diskussionsziele

Gruppen haben im Berufsalltag, im Freizeitbereich und auch im AC eine eigene Dynamik. Damit meinen wir, dass verschiedene Gruppenmitglieder unterschiedliche Rollen einnehmen.

Sie wissen aus eigener Lebensanschauung, dass es Menschen gibt die gerne und viel reden, manchmal aber wenig zu sagen haben. Weiter gibt es eher schweigsame Experten, von denen eine Stellungnahme zu einem bestimmten Thema freundlich eingefordert werden sollte.

Und es gibt auch diejenigen, die in Diskussionen und inhaltlichen Auseinandersetzungen für Struktur sorgen, beispielsweise durch Zwischenzusammenfassungen, durch den Blick auf die Uhr und durch Appelle, doch bitte fair miteinander umzugehen und sich gegenseitig ausreden zu lassen.

Wenn Sie sich auf die Übung Gruppendiskussion vorbereiten möchten, sollten Sie sich, unabhängig von Ihren tatsächlichen Argumenten, zum Ziel setzen, dass Sie

  • eigene Argumente zum gegebenen Thema einbringen,

  • auf Argumente anderer eingehen,

  • Vielredner stoppen,

  • zögerliche Gruppenteilnehmer einbinden

  • ein von der Gruppe getragenes und sachgerechtes Ergebnis erzielen

  • und dieses Ergebnis eventuell in einer Schlusszusammenfassung strukturiert präsentieren können.

 

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Tipps zur inhaltlichen Vorbereitung

Herangehensweise: Sie bekommen in dieser Übung ein Thema mit oder ohne dazugehörige Hintergrundinformationen zur Verfügung gestellt. Beginnen Sie Ihre Vorbereitung dazu mit einem Brainstorming.

Fakten fürs Meeting: Ordnen Sie Ihren Ideen vier oder fünf Kernaussagen zu. Prägen Sie sich diese Kernaussagen gut ein. Damit vermeiden Sie, dass Sie während der laufenden Diskussion permanent in Ihre Aufzeichnungen schauen müssen, um sich im Thema zu orientieren.

Aufgreifen: Greifen Sie auch Argumente der Mitdiskutierenden auf und ordnen Sie sie Ihren Kernaussagen zu. So arbeiten Sie Gemeinsamkeiten heraus und sichern sich die inhaltliche Führung im Thema.

Strukturieren: Sehr viel Präsenz in der Gruppendiskussion erzielen Sie durch die Sicherung von Diskussionsergebnissen. Dies erreichen Sie durch kurze Zwischenzusammenfassungen und eine Endzusammenfassung.

 




Körpersprache in Diskussionen: Offen für andere Meinungen

Geschulte Beobachter: Signalisieren Sie auch körpersprachlich, dass Sie für die Argumente der anderen offen sind. Verschränkte Arme vor der Brust oder geballte Fäuste auf dem Tisch sind kontraproduktiv.

Körperspannung: Besser ist eine aufrechte Körperhaltung mit Blick zum jeweils Sprechenden. Ihre Hände können Sie zwischendurch auf Ihren Oberschenkeln ablegen.

Freie Hände: Dies hat den Vorteil, dass Sie dann, wenn Sie selber sprechen, Ihre Argumente souverän mit Aufzählungs- oder Unterstreichungsgesten unterstützen werden.

 




Gruppendiskussion: Beispiele und Themen

Hier sehen Sie einige Diskussionsthemen, die aus "echten" Assessment-Centern stammen.

  • Wachstum: Welche neuen Wachstumsfelder sind für das Unternehmen von Bedeutung?

  • Change-Management: Wie können Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bessern in Veränderungsprozesse eingebunden werden?

  • Fachkräftemangel: Wie können zukünftig gute Fachkräfte erreicht und rekrutiert werden?

  • Vertriebsstärke: Wie kann der Vertrieb vom Unternehmen noch besser unterstützt werden?

  • Compliance: Wie kann erreicht werden, dass rechtliche Vorgaben wie Mitteilungs-, Veröffentlichungs- oder Genehmigungsvorschriften besser als bisher eingehalten werden?

Ein gutes Beispiel für Schwarmdummheit, also fehlerhafte und in die Irre führende Informationen aus dem Internet, liefert die nach eigenen Angaben "professionelle" Spezial-Jobbörse für Studenten, Absolventen und Young Professionals Absolventa.

Quelle: Screenshot absolventa.de, 11.02.2019

Sollte es jemals in einem deutschsprachigen Unternehmen eine Assessment-Center-Gruppendiskussion über die Legalisierung von Cannabis geben, wären wir bereit, die "Qualität" der Empfehlungen und Tipps anzuerkennen. Bis dahin ist "Fachwissen" dieser Qualitätsstufe aber völliger Unsinn, der Bewerberinnen und Bewerber im günstigsten Fall zum Schmunzeln bringt, uns aber eher Bauchschmerzen bereitet.

Aber vielleicht haben ja die "Experten von Absolventa" ihre Raucherpausen nur "kreativ" genutzt.

 

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Aktuelle Trends in Gruppendiskussionen

Change-Management: Kunden, die wir in den letzten Jahren auf AC bei DHL, Landesbank BW und Volkswagen vorbereitet haben, berichteten uns davon, dass die Themen in Gruppendiskussionen einen starken Bezug zu den Veränderungsprozessen innerhalb der Unternehmen hatten, beispielsweise "Diversity", "nachhaltiges Wachstum" oder "interkulturelle Kompetenz".

Vorbereitung: Achten Sie deshalb darauf, dass Sie sich im Vorfeld Ihres Assessment-Centers auf der Firmenhomepage über die Themen informieren, die für das Unternehmen aktuell im Fokus stehen.

 

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Christian Püttjer & Uwe Schnierda twitter: karrierecoaches 

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