Anschreiben: Wann lohnt sich der Anruf?

Von Püttjer - Schnierda

In etwa jeder dritten Stellenausschreibung für Führungskräfte und Manager finden sich Formlierungen wie "Weitere Details erfahren Sie bei Johanna Schmidt unter Tel. ..." oder "Ihre Fragen beantwortet gerne ..." Aber lohnt sich ein Anruf überhaupt?

 

Grundsätzlich kann ein telefonischer Vorabkontakt aus unterschiedlichen Gründen nützlich sein.

Aber Vorsicht: Es gibt auch sehr genervte Personalmitarbeiter, die Bewerberinnen und Bewerber einfach abkanzeln!

Rufen Sie also besser nur dann an, wenn Sie genug Nervenkraft haben und Ihre positive Grundstimmung durch eine kalte Abweisung keinen Schaden nimmt.

 

  • Manchmal ergeben sich aus dem Erstkontakt am Telefon Hintergrundinformationen, die dann ins Anschreiben einfließen sollten.

  • Beispielsweise zur Gewichtung einzelner Anforderungen in der Stellenanzeige, zum Umfang der Reisetätigkeit oder zu speziellen Branchen- oder IT-Kenntnissen.

  • Weiter kann im Anschreiben auf die vorherige "telefonische Bewerbung" beim persönlichen Ansprechpartner auf Seiten der Personalberatung oder der Firma verwiesen werden, was dem Anschreiben eine persönlichere Note geben kann.

  • Und sehr oft ist ein Anruf empfehlenswert, weil Bewerber dringend erfahren möchten, ob die Stelle überhaupt noch zu besetzen ist.

Denn nichts ist ärgerlicher als eine umsonst ausgearbeitete und passgenau ausgerichtete E-Mail-Bewerbung, die völlig umsonst geschrieben wurde.

 




Wann sollte auf ein Telefonat verzichtet werden?

Je stärker die Resonanz auf Stellenausschreibungen ist, umso größer sind die Beschwerden von Personalverantwortlichen über vermeintliche Zeitdiebe am Telefon. Da Top-Manager und Führungskräfte allerdings zu einer stärker umworbenen und eher kleineren Zielgruppe gehören, spricht unter diesem Gesichtspunkt nichts gegen einen Anruf.

Häufig wird in der Stellenanzeige dennoch indirekt mitgeteilt, dass ein telefonischer Vorabkontakt eigentlich nicht erwünscht ist. Beispielsweise durch den Verzicht auf die Angabe einer direkten Durchwahl und Sätze wie "Unser Personalleiter Herr Schmidt freut sich auf Ihre aussagekräftigen Unterlagen." Damit wird höflich ausgedrückt "Herr Schmidt freut sich nur auf Ihre Unterlagen. Und nicht auf Ihren Anruf."

 




Wann sollte angerufen werden?

Wenn Stellenausschreibungen von den Anforderungen her zu unbestimmt gehalten sind oder die Schwerpunkte innerhalb der neuen Aufgaben nicht deutlich werden, lohnt sich der Anruf häufig.

Allerdings berichten uns unsere Kunden regelmäßig davon, dass die angerufenen externen Personalberater und Personalmitarbeiter in den Firmen sehr spezielle fachliche Nachfragen nur selten eindeutig beantworten können.

Im Zweifelsfall ist ein Anruf dennoch sinnvoll. Schließlich treten Sie einen Schritt aus der Masse der Bewerber heraus - und haben einen ersten persönlichen Kontakt zur beauftragten Personalberatung oder direkt ins Unternehmen hinein geknüpft.

 




Freundlich am Telefon: Die Zeiten haben sich geändert

Es kann sich natürlich auch ein kleiner Dialog entwickeln, gerade in kleineren oder mittelständisch geprägten Unternehmen wird gelegentlich zu künftigen Fachvorgesetzten oder sogar zum Inhaber oder Geschäftsführer durchgestellt.

In Zeiten des Fachkräftemangels, natürlich immer abhängig von der Branche und der Region, reagieren manche Unternehmen viel freundlicher als in früheren Zeiten. Schließlich stehen Wunschkandidaten nicht gerade Schlange für eine Bewerbung.

 




Was interessiert Sie an der Stelle?

Ergibt sich ein erster Informations- und Gedankenaustausch in Sachen künftiger Zusammenarbeit, sollten Bewerberinnen und Bewerber Fragen dieser Art überzeugend beantworten können. Weitere Fragen finden Sie hier: Vorstellungsgespräch 100 Fragen.

  • Was interessiert Sie an der Stelle?

  • Welchen beruflichen Hintergrund bringen Sie mit?

  • Wie kommen Sie auf unser Unternehmen?

  • Warum wollen Sie wechseln?

  • Was wollen Sie denn bei uns verdienen?

 

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