Sie kennen es sicherlich aus eigener Erfahrung, Sie haben eine Talkshow im Fernsehen gesehen - und versuchen sich am nächsten Tag daran zu erinnern, was eine einzelne Person in der Talkrunde den Zuschauern eigentlich mitgeteilt hat.
Bitte versuchen Sie sich zu erinnern:
Fällt Ihnen noch der grundsätzliche Standpunkt der Person ein?
Können Sie drei individuelle Argumente des Teilnehmers zum Talkshowthema nennen?
Und können Sie sich eine abschließende Handlungsaufforderung des Talkshowgastes ins Gedächtnis rufen?
Dann haben Sie einen rhetorisch versierten Redner mit nachhaltiger Wirkung erlebt.
Die Realität der Rhetorik sieht allerdings regelmäßig anders aus, dies gilt sowohl für den Tag nach einer Talkshow als auch für den Tag nach beruflichen Meetings, Konferenzen, Gesprächen oder Vorträgen.
Grundsätzlich sehen wir Managerinnen und Manager als Macherinnen und Macher. Sie erreichen die von ihnen definierten Unternehmensziele nicht durch eine Aufzählung von Allgemeinplätzen oder eine Aneinanderreihung von Floskeln. Rhetorik dieser Art fällt eher in den Bereich "politische Rhetorik".
Dabei geht es im Wesentlichen darum, auf konkrete Fragen ausweichend zu antworten, den eigenen Standpunkt durch vage Formulierungen zu verschleiern und statt konkreter Teilziele eher allgemein gehaltene Visionen zu beschwören.
Berufliche Rhetorik sollte jedoch anders funktionieren. Insbesondere in Vorträgen oder Präsentationen, aber auch in Gesprächen mit Vorgesetzten, Mitarbeitern oder Kollegen und auch in Beratungs- oder Verkaufsgesprächen sind
einprägsame Kernbotschaften,
klare Standpunkte und Überzeugungen,
eindeutige Ziele oder Teilziele und
konkrete Handlungsaufforderungen
unverzichtbar. Überlegen Sie sich also vor jedem Vortrag und vor jedem Gespräch, wie Ihre Kernbotschaft, Ihr Standpunkt und Ihr Ziel lauten und was genau Sie vom Zuhörer oder Gesprächspartner erwarten. Kernbotschaften und Ziele sollten Sie wiederholt aussprechen - und mit sorfältig ausgewählten guten Argumenten verknüpfen.
Kein Vortrag und kein Gespräch sollte ohne eine Handlungsaufforderung enden, damit Ihren Worten auch Aktionen folgen. Gute Rednerinnen und Redner lassen dem Publikum allerdings genügend Freiraum, damit es sich selber Gedanken machen kann, was es zum vorgestellten Ziel des Redners beitragen will.
Dabei können Sie sich beispielsweise an der berühmten Antrittsrede des früheren US-Präsidenten John F. Kennedy orientieren, seine Handlungsaufforderung lautete damals:
"Frag nicht was Dein Land für Dich tun kann, frag was Du für Dein Land tun kannst." |
Fordern auch Sie Ihre Zuhörerinnen und Zuhörer bei beruflichen Redeanlässen oder in Gesprächen zu einer Handlung auf, beispielsweise so:
"Ich bitte Sie darüber nachzudenken, was Sie an Ihrem Arbeitsplatz zum vorgestellten Ziel beiträgen können." |
Oder noch konkreter:
"Ich wünsche mir, dass Sie an Ihrem Arbeitsplatz mindestens eine Veränderung vornehmen, die dazu beiträgt, dass die Qualität unserer Produkte noch besser wird als bisher." |
Gerne berät der Bewerbungsprofi Christian Püttjer auch Sie per Videocall, telefonisch oder persönlich: Alle Beratungsangebote - auf einen Blick!