Frage: "Gibt es einen Anspruch auf ein Arbeitszeugnis, wenn die Thesis am Ende eines Bachelor- oder Masterstudiums in Zusammenarbeit mit einem Unternehmen geschrieben wird?"
In vielen Bachelor- und Masterstudiengänge gibt es die Möglichkeit, das Studium mit der Ausarbeitung einer Thesis für ein Unternehmen abzuschließen. Üblicherweise wird dann im Vorfeld ein Arbeitsvertrag geschlossen und damit haben die Bachelor- oder Master-Studentinnen und -Studenten auch einen Anspruch auf ein Arbeitszeugnis.
Manche Firmen verweigern allerdings das Arbeitszeugnis und verweisen auf den "rein akademischen" Grund der Beschäftigung, der kein Arbeitsverhältnis im engeren Sinne sei. Dieser Hinweis greift aber nicht, weil die Thesis ja ausdrücklich eine für das Unternehmen relevante komplexe Fragestellung im Rahmen eines zeitlich befristeten Beschäftigungsverhältnisses beantwortet.
Dennoch empfiehlt sich üblicherweise weder die Androhung noch eine tatsächliche Klage auf Anfertigung eines Arbeitszeugnisses. Das Unternehmen würde sich womöglich mit schwachen bis unterdurchschnittlichen Bewertungen revanchieren.
Und auch die häufig vorhandene Hoffnung auf eine Übernahme in ein festes Arbeitsverhältnis dürfte sich bei derartigen "Startschwierigkeiten" gleich mit in Luft auflösen.
Besser ist es, einen eigenen Entwurf zu erstellen und diesen einzureichen. Die Praxis bestätigt immer wieder, dass dieses Vorgehen eher zum gewünschten Zeugniserfolg führt.
Wesentliche Arbeitsinhalte können als Aufgabenblock zusammengefasst werden. Weiter kann eine strukturierte, zuverlässige und präzise Arbeitsweise vorformuliert werden. Und auch die Arbeitsergebnisse und der damit verbundene Nutzen fürs Unternehmen sollten kurz beschrieben werden.
Alternativ gibt es ja auch noch die Note der Fachhochschule oder Universität für die Thesis. Und auch die Möglichkeit einen wohlgesonnenen Ansprechpartner im Unternehmen als Referenz im Lebenslauf aufzuführen.
Wird die Thesis für international tätige Unternehmen oder sogar auf englisch geschrieben, kann auch ein Letter of Recommendation vorbereitet werden, der in den Bewerbungsunterlagen mit Sicherheit für die positive Aufmerksamkeit sorgt.
Christian Püttjer & Uwe Schnierda twitter: karrierecoaches
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