Mögen Sie abgedroschene Phrasen? Nichtssagende Allgemeinplätze? Oder platte Zitate? Nein? Personalverantwortliche, Recruiter und Headhunter ebenfalls nicht. Daher erklären wir ab sofort den „Tod der Dritten Seite".
Die Dritte Seite wurde vom Hesse/Schrader-Bewerbungsduo in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts vorgestellt.
Positiv: Vor dem Hintergrund eines schwierigen Arbeitsmarktes empfahl Jürgen Hesse ein drittes Element nach Anschreiben und Lebenslauf, damit Bewerberinnen und Bewerber sich zusätzlich in Szene setzen konnten.
So entstand die so genannte Dritte Seite, weil sie nach den ersten zwei Elementen der Bewerbungsunterlagen einsortiert wurde.
Negativ: Leider war der Informationsgehalt der vom Hesse/Schrader-Team vorgestellten Dritte Seite-Muster und Vorlagen meist eher dürftig.
Oft begann die empfohlene Zusatzseite mit dem Slogan „Was Sie sonst noch über mich wissen sollten“.
Meist folgte dann aber nur eine Aneinanderreihung von Persönlichkeitsmerkmalen im Stil von „Ich bin teamfähig, kommunikationsstark und kreativ.“
Entsprechend gering war und ist der ursprünglich proklamierte zusätzliche Informationsgehalt.
Daher fallen die Meinungen von Personalexperten, Recruitern und Headhuntern in Sachen Dritte Seite durchgehend kritisch aus. Insbesondere dann, wenn es um die Bewerbungsunterlagen von Fachspezialisten, Führungskräften und Top-Managern und die damit verbundene Forderung nach Einstellungsargumenten geht.
Quelle: careerbuilder.de
Quelle: monster.de
Quelle: jobrobot.de
Quelle: christophburger.de |
Die Dritte Seite ist vor rund 20 Jahren empfohlen worden.
Seinerzeit konnten Bewerberinnen und Bewerber von den Möglichkeiten, die heute durch das Internet mit eigenen Bewerberhomepages und Social Media-Netzwerken wie Xing, Linkedin oder Facebook gegeben sind, nicht einmal träumen.
Der Bewerbungsdialog zwischen künftigem Arbeitgeber und Bewerber kann jetzt auf ganz anderen Wegen die gewünschten zusätzlichen Impulse bekommen.
Wenn überhaupt ein drittes Element nach Anschreiben und Lebenslauf benutzt werden soll, empfiehlt sich eine Leistungsbilanz mit fokussierten Angaben zum beruflichen Profil.
Darüber hinaus lautet der von uns definierte Bewerbungstrend 2014 "kürzer". Sie sollten daher jede Möglichkeit nutzen, um Ihre Bewerbungsunterlagen stärker zu fokussieren.
Auch dieser aktuelle Trend spricht klar gegen die Dritte Seite des letzten Jahrhunderts.
Unser Fazit ist daher eindeutig: Tschüss "Dritte Seite", du wirst uns nicht fehlen!
Christian Püttjer & Uwe Schnierda twitter: karrierecoaches
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