Vorsicht Headhunter, 10 schlechte Erfahrungen

Von Püttjer - Schnierda

Kunden berichten: nervige Headhunter ✓ Checkliste: schlechte Erfahrungen ✓ CV-Broker oder Personal-"Dienstleister" ✓ Karrierehelfer oder Karrierekiller ✓

 

Seitdem eigentlich (fast) alle Top-Manager-/innen, Führungskräfte und Fachspezialisten eine Mitgliedschaft in Business-Netzwerken wie Xing oder LinkedIn haben oder auch in Premium-Jobbörsen wie Experteer oder anderen Jobbörsen registriert sind, ist es für Personalberater und Headhunter sehr viel leichter geworden, einen direkten Kontakt aufzubauen.

Selbstverständlich gibt es sehr verlässliche, vertrauenswürdige und auf ihren Ruf bedachte Personaldienstleister.

Auffällig ist für uns allerdings, dass in unseren Bewerbungsberatungen und Karrierecoachings immer mehr Kundinnen und Kunden von durchwachsenen bis schlechten Erfahrungen mit Headhuntern berichten.

 

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CV-Broker, Datenkraken, uninformierte Headhunter

Da der Jobmarkt für qualifizierte Arbeitnehmer aber boomt, ist bei dem einen oder anderen Headhunter durchaus festzustellen, dass eher die eigenen Provision für ein schnelles CV-Broking im Vordergrund steht. Und weniger die berufliche Weiterentwicklung und die damit verbundenen Wünsche und Vorstellungen der vermittelten Führungs- und Fachkräfte.

Für Manager-/innen und Fachspezialisten, die mit einem Jobwechsel liebäugeln, bedeutet dies, dass die eigenen Grenzen gegenüber Headhuntern und Personalberatern klar definiert werden sollten.

 

Kennen Sie Ihre Informationsgrenzen?

 

-> Welche Informationen von mir gebe ich zu welchem Zeitpunkt an den Headhunter weiter?

-> Auf welche Weise und zu welchen Zeiten darf der Headhunter mich kontaktieren?

-> Wie offen kommuniziere ich Probleme am bestehenden Arbeitsplatz?

-> Wie detailliert beschreibe ich mein Verhältnis zu meinem Vorgesetzten?

-> Wen und wie viele Referenzgeber gebe ich an?

-> Teile ich meine Bedenken wegen eines notwendigen Umzugs mit?

-> Bis zu welchem Zeitpunkt gebe ich hinsichtlich einer neuen möglichen Stelle doch noch eine Absage?

 




Schlechte Erfahrungen mit Headhuntern

Schließlich sind Headhunter keine Freunde, sondern Businesspartner. Und wie bei jedem Business verfolgt auch hier jeder seine eigenen Interessen.

Verlassen sich qualifizierte und berufserfahrene Jobsucher allzu vertrauensselig auf die Angaben, die Headhunter gerne auch einmal vorschnell machen, riskieren sie sowohl Unruhe am bestehenden Arbeitsplatz, als auch einen problembehafteten neuen Arbeitsplatz.

Unter Umständen endet der vom Headhunter initiierte Arbeitsplatzwechsel dann mit einem Karriereknick, weil schon in der Probezeit eine Kündigung durch das neue Unternehmen erfolgt.

Achten Sie daher auf diese Warnzeichen im Umgang mit Personalberatern und Headhuntern.

 




Checkliste: nervige Headhunter erkennen

Negativerfahrung 1: Ihr Wunsch nach Diskretion wird nicht ernst genommen

Obwohl Sie ausdrücklich darum gebeten haben, nicht am Arbeitsplatz angerufen zu werden, hält sich der Headhunter nicht an diese Vorgabe.

 

Negativerfahrung 2: Hektischer Aktionismus und Vertröstungen

Wenn der Headhunter Informationen von Ihnen benötigt, müssen diese immer „sofort“, „unmittelbar“ oder „am besten gestern“ geben werden. Wenn Sie dagegen Informationen über den neuen Arbeitsplatz oder Arbeitgeber wünschen, müssen Sie tagelang darauf warten und werden immer wieder mit fadenscheinigen Ausreden vertröstet.

 

Negativerfahrung 3: Kein exklusiver Suchauftrag

Obwohl der Headhunter behauptet hat, dass er die neue Stelle ein exklusives Suchmandat hat, finden Sie die Stelle auch offen ausgeschrieben in Jobbörsen.

 

Negativerfahrung 4: Honig um den Bart schmieren

Der Headhunter erzählt Ihnen, dass die neue Stelle schon sehr lange nicht besetzt werden kann, weil alle anderen Kandidaten abgesprungen sind. Nur Sie wären „der einzige Kandidat, der für diese Herausforderung richtig qualifiziert ist.“

 

Negativerfahrung 5: Ihre Qualifikation interessiert nicht

Immer wieder bietet Ihnen der Headhunter Jobs an, die ganz offensichtlich nicht einmal zu Ihrem Kurzprofil auf Xing- oder LinkedIn passen, geschweige denn zu Ihrem vollständigen Lebenslauf.

 

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Negativerfahrung 6: Als Informationsquelle missbraucht

Sie werden vom Headhunter gedrängt sehr viele Referenzgeber zu nennen, obwohl es noch gar nicht zu einem vertiefenden Gespräch über Ihren beruflichen Hintergrund gekommen ist. Hier besteht der Verdacht, dass es nur darum geht, Kontakte aus Ihrem beruflichen Umfeld „abzugreifen“.

 

Negativerfahrung 7: Tätigkeitsbeschreibung ohne Aussagekraft

Die Tätigkeitsbeschreibung der neuen Stelle, die Sie bekommen haben, ist extrem oberflächlich gehalten und ohne wirkliche Aussagekraft.

 

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Negativerfahrung 8: Ihre Fragen werden nicht beantwortet

Für Sie essentielle Fragen an Headhunter wie „Wie lange hatte mein Vorgänger die Position inne?“, „Welche Veränderungen wurden in den letzten 12 Monaten von der Geschäftsleitung initiiert?“ oder „Wie viel Personal hat das Unternehmen in den letzten 12 Monaten abgebaut bzw. aufgebaut?“ werden einfach nicht beantwortet.

 

Negativerfahrung 9: Gehaltsrahmen wird verschwiegen

Die Frage „Wie sieht der Gehaltsrahmen aus?“ wird vom Headhunter nicht beantwortet. Stattdessen sollen Sie zunächst Gespräche mit dem möglichen neuen Arbeitgeber führen.

 

Negativerfahrung 10: Keine Zusammenarbeit auf Augenhöhe

Ihrem Wunsch nach Referenzen des Headhunters „Für welche Unternehmen haben Sie in den letzten 12 Monaten anspruchsvolle Stellen besetzt?“, wird nicht entsprochen.

 




Notbremse: Kontakt mit Headhunter abbrechen

Häufen sich entsprechende Warnzeichen, sollten Sie schleunigst die Notbremse ziehen und den Headhunter schriftlich auffordern, seine Vermittlungsversuche einzustellen, Ihre persönlichen Daten bei ihm zu löschen und dies schriftlich bestätigt zu bekommen.

Sie haben sich Ihre berufliche Reputation schließlich in vielen Jahren aufgebaut und sollten nicht akzeptieren, dass ein windiger CV-Broker Ihren Ruf beim momentanen oder bei anderen Arbeitgebern fahrlässig oder sogar mutwillig zerstört.

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