Auch schon vor der Coronakrise waren sich Arbeitsmarktexperten einig, dass die Nachfrage nach Home-Office-Arbeitsplätzen künftig stark zunehmen wird.
Da Fachkräfte und Führungskräfte in vielen Branchen schon heute viel Zeit damit verbringen, ihre Aufgaben mittels Notebook, Tablet, Telefon, E-Mail, Videokonferenz oder Projektmanagement-Software in der Cloud zu erledigen, spricht vieles dafür, dass Teile dieser Aufgaben oder auch alle Tätigkeiten in Zukunft immer häufiger vom Heimbüro aus erledigt werden.
Allerdings sind mit Home-Office-Tätigkeiten auch ganz spezielle persönliche Stärken verbunden, die Bewerberinnen und Bewerber in Vorstellungsgesprächen unter Beweis stellen müssen.
Wir zeigen Ihnen, mit welchen passenden Argumenten, unverzichtbaren Stärken und Kompetenzen, wichtigen Schlagworten und glaubwürdigen Formulierungen Sie Ihre Fähigkeit zum produktiven Arbeiten im Home-Office glaubhaft im Vorstellungsgespräch verdeutlichen.
Wenn Firmen Mitarbeiter für Home-Office-Tätigkeiten suchen, betonen sie wichtige persönliche Voraussetzungen.
Denn zweifelsohne ist nicht jede Mitarbeiterin und nicht jeder Mitarbeiter dafür geschaffen, ohne Kontrolle durch den Chef, ohne Hilfestellung durch Kollegen und ohne festgelegte zeitliche Struktur die angestrebten Arbeitsergebnisse auch zu erreichen.
Dementsprechend ist in Stellenausschreibungen, in denen die Arbeit teilweise oder ganz von zu Hause möglich ist, auffallend häufig die Rede davon, dass Mitarbeiter gesucht werden, die über
eine starke Selbstdisziplin,
einen strukturierte Arbeitsweise,
eine ausgeprägte Eigenmotivation,
eine gute Lernbereitschaft,
eine deutliche Zielstrebigkeit,
eine hohe Belastbarkeit,
ein hohes Maß an Organisationstalent
und eine starke Ergebnisorientierung
verfügen.
Ihre persönlichen Stärken sollten sowohl im Home-Office-Bewerbungsanschreiben als auch im Bewerbungsgespräch verdeutlicht werden. Wie dies geht, erläutern wir Ihnen jetzt.
Es gibt unzählige Fragen, die in Vorstellungsgesprächen gestellt werden können.
Nach über 25 Jahren in der Vorbereitung von Bewerberinnen und Bewerbern auf persönliche Gespräche ist es für uns allerdings kein Geheimnis, dass bestimmte Fragen regelmäßig auftauchen – und andere Frage nur Exotencharakter haben.
Home-Office-Vorstellungsgespräch: Zentrale Themen
Im Wesentlichen geht es immer darum,
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Bezogen auf die zentralen Themen werden Ihnen Fragen dieser Art im Bewerbungsgespräch gestellt:
Warum haben Sie gekündigt?
Warum hat man Ihnen gekündigt?
Welche Eigenschaften von Vorgesetzten schätzen Sie?
Und welche sehen Sie eher kritisch?
Welche neuen Aufgaben haben Sie in den letzten 12 Monaten übernommen?
Wie oft haben Sie Tätigkeiten von Kollegen vertretungsweise übernommen?
Was haben Sie dabei gelernt?
Wie gehen Sie mit Misserfolgen um?
Was können Sie zu einer guten Teamarbeit beitragen?
Auf diese typischen Fragen in Vorstellungsgesprächen sollten sich unserer Erfahrung nach alle Bewerberinnen und Bewerber vorbereiten.
Und jeweils die Besonderheiten der ausgeschriebenen Stelle in die individuellen Antworten integrieren. In diesem Fall also auf die besonderen Umstände der Arbeit von zu Hause eingehen.
Realismus überzeugtSehr glaubwürdig wirken immer diejenigen, die eine realistische Vorstellung davon vermitteln können, was sie an Vor- aber auch an Nachteilen in Sachen Home Office erwarten. Es geht also nicht darum, allzu blauäugig nur die Vorzüge der Arbeit im Home Office zu schildern, sondern auch einmal auf eventuelle Nachteile einzugehen. |
Wer also konkrete Beispiele dafür geben kann, wie er auch in der Abgeschiedenheit des Büros gelegentliche Phasen der fehlenden Motivation schnell wieder verlässt, ist klar im Vorteil.
Hinweise, Tipps und Anregungen für konkrete Formulierungen und Beispiele für überzeugende Antworten bekommen Sie in unseren E-Learnings-Vorstellungsgespräch.
Und in diesen speziellen Blogartikeln.
eigene Fragen an neue Arbeitgeber
Von zentraler Bedeutung ist es, Beispiele dafür zu geben, dass die in der Stellenausschreibung ausdrücklich gewünschten persönlichen Stärken auch schon in der Vergangenheit kennzeichnend für die Persönlichkeit der Bewerberin oder des Bewerbers waren.
Denn ganz unabhängig davon, ob Sie in Ihrer aktuellen Stelle oder in davorliegenden bereits im Home Office gearbeitet haben, können – und sollten - Sie verdeutlichen, dass Sie bei der Erledigung Ihrer täglichen Arbeit schon immer sehr strukturiert und ausdauernd vorgegangen sind.
Überlegen Sie sich also vor Ihren Gesprächen mit Personalmitarbeitern, künftigen Fachvorgesetzten und Geschäftsführern passende Beispiele, um sich als Wunschkandidat zu präsentieren.
Erläutern Sie, in welchen beruflichen Situationen Sie Ihre Selbstdisziplin, Eigenmotivation, Zuverlässigkeit, Belastbarkeit, Organisationsfähigkeit und Ergebnisorientierung erfolgreich eingesetzt haben.
Denken Sie dabei sowohl an Aufgaben und Tätigkeiten aus dem Tagesgeschäft, aber auch an Projekte, Sonderaufgaben oder die Vertretung von Kollegen im Urlaubs- oder Krankheitsfall.
Gute Gelegenheiten, um Ihre persönlichen Vorlieben und Neigungen für eigenverantwortliches Arbeiten herauszuarbeiten, bieten beispielsweise diese Fragen:
Was brauchen Sie, um erfolgreich arbeiten zu können?
Was erwarten Sie von Ihrem Vorgesetzten?
Was stört Sie an Kolleginnen und Kollegen am meisten?
Warum möchten Sie Ihren Arbeitsplatz verlassen?
Was reizt Sie an der ausgeschriebenen Stelle?
Üben Sie bewusst, die persönlichen Eigenschaften zu erwähnen, die für eine erfolgreiche Arbeit im Home-Office unverzichtbar sind.
Antworten Sie auf die Frage "Was reizt Sie an der ausgeschriebenen Stelle?" beispielsweise so:
"Mir war eigenverantwortliches Arbeiten schon immer wichtig. Bereits in Hochschule habe ich gerne Projekte in Ruhe geplant und dann Kommilitonen gebeten einzelne Aufgaben zu übernehmen. Dabei habe ich als Ansprechpartner nicht nur auf Rückfragen gewartet, sondern auch Teilergebnisse aktiv eingefordert.
In meinem ersten Arbeitsplatz nach der Hochschule durfte ich nach wenigen Monaten ebenfalls erste Projektverantwortung übernehmen. Auch hier konnte ich meine zuverlässige Arbeitsweise und mein Organisationsgeschick unter Beweis stellen.
Bei meinem aktuellen Arbeitgeber war es bereits möglich, zwei bis drei Tage in der Woche vom Home-Office aus zu arbeiten. Dies erforderte manchmal auch mehr Einsatz als von einem Büroarbeitsplatz aus. Beispielsweise dann, wenn ich Projektmitglieder am Abend anrufen musste. Oder auch wenn es um die Schlussphasen von wichtigen Projekten ging, dann waren auch im Home-Office Überstunden fällig, um den Zeitplan und damit den Projekterfolg nicht zu gefährden.
Diese Stärken möchte ich jetzt in die ausgeschriebene Stelle einbringen. Und genau das ist es auch, was mich an der ausgeschriebenen Stelle reizt. Nämlich Freiräume so nutzen, dass mir die Aufgaben gut gelingen und die Firma von meinem überdurchschnittlichen Engagement, meiner strukturierten Planung und meiner klaren Ergebnisorientierung auch profitiert."
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Für Ihre Vorstellungsgespräche wünschen wir Ihnen viel Erfolg!
Christian Püttjer & Uwe Schnierda twitter: karrierecoaches
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