Bedeutung und Definition: Was ist komplexes Denken? Die Fähigkeit, eine Vielzahl von Informationen zu erfassen, in einen Zusammenhang zu stellen und daraus Handlungsstrategien abzuleiten.
Insbesondere von Managerinnen und Managern wird komplexes Denken und Handeln häufig eingefordert, meist im Zusammenhang mit analytischem Denken, präziser Planung und ausgeprägter Ergebnisorientierung.
Aber wie können Sie diese wichtige Managementkompetenz in der Bewerbung, im Assessment-Center oder im Executive-Assessment belegen?
In der Arbeitswelt wird komplexes Denken dem Themenfeld Problemlösungskompetenz zugeordnet.
In vielen Stellenanzeigen wird von Führungskräften, Projektleiterinnen oder Projektmanagern direkt oder indirekt
mehrdimensionales Denken,
ganzheitliche Wahrnehmung,
ein kreativer Umgang mit Komplexität,
das Erfassen von Wechselwirkungen oder
die Nutzung von Ursache-Wirkungs-Modellen
eingefordert.
Was sind Beispiele für komplexes Denken: Situationen, Themenfelder und Herausforderungen, in denen große Datenmengen, widersprüchliche Informationen und komplexe Wirkungszusammenhänge erfasst werden.
Wenn Sie neue Märkte erschlossen oder neue Produkte am Markt etabliert haben, können Sie die davorliegende umfassende Informationssichtung und -analyse beschreiben.
Gehen Sie auf einzelne Aspekte ein, beispielsweise Deckungsbeiträge, Margen oder Wachstumschancen.
Und erläutern Sie, wie Sie mit SWOT-Analysen oder anderen Methoden und Instrumenten Entscheidungen vorbereitet, umgesetzt und gegebenenfalls dynamisch angepasst haben.
Vielleicht haben Sie auch Erfahrung darin, Wachstum signifikant zu steigern, ohne massiv zusätzlich investieren zu müssen.
Funktionierende skalierbare Geschäftsmodelle setzen voraus, dass im Vorfeld Erfolgsfaktoren umfassend, gründlich und präzise erfasst worden sind.
Als künftige oder erfahrene Führungskraft sollte Ihre Bewerbung verdeutlichen, dass Sie über ein erprobtes und breites Methodenwissen verfügen.
Skizzieren Sie zunächst, welchen Herausforderungen sich Ihr Projektteam oder Ihre Abteilung stellen musste.
Verdeutlichen Sie anschließend, wie Sie als Führungskraft neue Methoden, Tools und Prozesse implementiert und moderierend begleitet haben.
Verknüpfen Sie als Managerin oder Manager bei Ihrer Selbstdarstellung "Analyse, Erfolgsfaktoren, Wechselwirkung, Konzept, Moderation und Ergebnis". Nutzen Sie diese Strategie auch für Ihren stärkenorientieren Lebenslauf.
Rechnen Sie mit Nachfragen, wenn Ihre Fähigkeit zum ganzheitlichen Denken in Stellenprofilen ausdrücklich eingefordert wird.
Komplexes Denken: Coachingtipp Beschreiben Sie ein komplexes Problem (P), erläutern Sie Ihre Handlung oder Aktion (A). Und schließen Sie Ihre Antwort mit einer Lösung oder einem Resultat (R) ab. Nutzen Sie die PAR-Methode. |
Was verstehen Sie unter komplexem Denken?
Erzählen Sie uns von Ihrer letzten Strategie: Wie sind Sie vorgegangen?
Wie visualisieren Sie komplexe Vorgänge in Meetings?
Welche Erfahrungen haben Sie mit Wirkungsdiagrammen?
Wann haben Sie festgestellt, dass Sie umfassender als andere denken können?
Wie gehen Sie mit Routineaufgaben um, verlieren Sie da nicht schnell die Lust?
Wie erfassen Sie sekundäre und tertiäre Folgen von Entscheidungen?
Was machen Sie, wenn Sie den Eindruck haben, dass eines Ihrer Teammitglieder von einer Aufgabenstellung überfordert ist?
Wie reagieren Sie, wenn Sie Entscheidungen treffen müssen, die sich eigentlich widersprechen?
Wie begeistern Sie Mitarbeiter für anspruchsvolle Projekte?
Wie bringen Sie Kollegen dazu, bei einem Problem die Perspektive zu wechseln?
Welche Tools und Methoden agiler Führung setzen Sie ein, wenn Sie bei einer Aufgaben nicht weiterkommen?
Setzen Sie Ihre Überzeugungsarbeit in Sachen "komplexes Denken" in Ihren Vorstellungsgesprächen konsequent fort. Bereiten Sie sich auf diese Auswahlverfahren gezielt vor.
Wenn erfahrene Führungskräfte, Top-Managerinnen oder Top-Manager zum Executive-Assessment gebeten werden, kommt der Ausprägung der Kompetenz "komplexes Denken" eine hohe Bedeutung zu.
Aus diesem Grund werden beispielsweise komplexe Fallstudien oder anspruchsvolle Postkorbübungen durchgeführt.
Die Beobachterkonferenz oder die durchführende Personalberatung erwartet kein perfektes oder "eindeutig richtiges" Ergebnis. Es geht vielmehr darum, zu zeigen, dass zentrale Informationen erfasst, mögliche Auswirkungen eingeplant und flexible Handlungsstrategien entwickelt werden.
Mit anspruchsvollen Personalauswahlverfahren werden diese und weitere Managementkompetenzen überprüft.
Verdeutlichen Sie bereits mit CV und Motivationsschreiben, dass geistige Trägheit, eingefahrenes Denken und passives Abwarten in keinster Weise für Ihre Persönlichkeit stehen.
Im Gegenteil, Sie ziehen Ihre starke Eigenmotivation daraus, dass Sie anspruchsvolle, komplexe und unübersichtliche Herausforderungen annehmen - und erfolgreich bewältigen.
Betonen Sie auch im Job-Interview Ihre Leidenschaft für das Fordernde und Neue.
Haken Sie in Vorstellungsgesprächen gründlich zu den Erwartungen, Vorstellungen und Wünschen nach, die an Sie als Führungskraft vom Management-Board gestellt werden.
Beispielsweise mit Rückfragen dieser Art.
Welche wesentlichen Veränderungen wurden im Unternehmen in den letzten zwei Jahren durchgeführt?
Welche Veränderung wurden von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gut angenommen?
Und welche Veränderungen führten eher zu Widerstand und Auseinandersetzungen?
Gab es spezielle Change-Workshops, um gravierende Veränderungen in den Abläufen oder Zielsetzungen im Vorfeld intensiv zu diskutieren?
Gibt es für meine Mitarbeiter Entwicklungs- und Aufstiegsmöglichkeiten?
Gibt es für meine Mitarbeiter ein definiertes Weiterbildungsbudget?
Mit welchen Abteilungen, Teams oder Unternehmensbereichen arbeite ich besonders intensiv zusammen?
120 eigene Fragen an neue Arbeitgeber
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Gerne berät der Bewerbungsprofi Christian Püttjer auch Sie per Videocall, telefonisch oder persönlich: Alle Beratungsangebote - auf einen Blick.