Fällt die Weihnachtsfeier in Ihrer Firma dieses Jahr aus? Wirkt Ihr Vorgesetzter deutlich angespannter als früher und verliert immer häufiger die Beherrschung? Haben sich langjährige Kollegen in letzter Zeit wegbeworben?
Dann befindet sich Ihr Arbeitgeber womöglich in einer wirtschaftlichen Krise.
Auch im Arbeitsalltag gilt häufig das "Prinzip Hoffnung", was dazu führt, dass eindeutige Krisensignale einer bevorstehenden Insolvenz oder eines gravierenden Personalabbaus ausgeblendet werden.
Wenn Sie allerdings das Gesetz des Handelns für sich nutzen möchten, sollten Sie Krisensignale als solche erkennen können. Aber woran erkennen Sie Krisen im Unternehmen?
Eine einzelne kritische Veränderung ist nicht gleich ein Warnsignal für die Beschäftigten. Wenn also keine Blumen mehr am Empfang stehen, weil Kosten eingespart werden sollen, ist dies nicht zwangsläufig ein Zeichen für den bevorstehenden Konkurs.
Stellen Sie aber mehrere diese Krisensignale innerhalb und außerhalb Ihrer Abteilung immer häufiger fest, ist eine echte Gefahr im Anmarsch.
- Werden frei werdende Stellen nicht mehr neu besetzt und wird die Arbeit stattdessen auf andere Kollegen verteilt? - Werden die Mitarbeiter immer häufiger und immer energischer aufgefordert Einsparmöglichkeiten zu nennen? - Werden Produkt- oder Dienstleistungsneueinführungen vom Markt nicht angenommen? - Häufen sich Beschwerden beim Service oder Kundenmanagement über mangelhafte Produkte oder Dienstleistungen? - Sind die Lager voll und Produktion nicht mehr ausgelastet? - Haben sich Stammkunden für einen Mitbewerber entschieden? - Ist das Marktumfeld durch neue Mitbewerber, geringere Gewinnmargen und härteren Wettbewerb immer schwieriger geworden? - Haben sich Führungskräfte wegbeworben, die detalliert über die finanzielle Situation des Unternehmens Bescheid wissen? Beispielsweise aus den Bereichen Finanzen oder Controlling. - Ist im "Flurfunk" immer häufiger über ernsthafte Differenzen zwischen Technischer Leitung und Kaufmännischer Leitung zu hören? |
Für Unternehmenskrisen gilt häufig das Gleiche wie für Partnerschaftskrisen. Es scheint in der menschlichen Natur zu liegen, dass Außenstehende häufiger einen klareren Blick dafür haben, dass die verfahrene Situation sich beim besten Willen nicht mehr zum Guten wenden lassen wird.
Die bloße Hoffnung der direkt Betroffenen auf eine Verbesserung der schwierigen Situation durch treues Abwarten ist meist keine erfolgreiche Strategie.
Als langjährige Karriere- und Bewerbungsberater erleben wir es daher oft, dass notwendige Bewerbungsaktivitäten viel zu spät in Angriff genommen werden.
Zur beruflichen Qualifikation passende Stellen fallen aber nicht kurzfristig vom Himmel. Und auch Initiativbewerbungen bei Wunscharbeitgebern brauchen Zeit.
Fazit: Häufen sich ernsthafte Krisensignale bei Ihrem Arbeitgeber, sollten Sie sich nicht wegducken und den Kopf in den Sand stecken. Solange Sie sich noch in einer ungekündigten Anstellung befinden, sollten Sie diese Situation der Stärke für die Ansprache passender neuer Arbeitgeber nutzen. Dabei unterstützen wir Sie gerne.
Christian Püttjer & Uwe Schnierda twitter: karrierecoaches
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