Welcher Manager ist für Sie ein Vorbild, und warum?

Von Püttjer - Schnierda

Vorsicht, Falle: narzisstische Persönlichkeit ✓ Welche Vorbilder haben Sie tatsächlich? ✓ Stärken von perfekten Chefs ✓ disruptive Leader oder Change-Manager ✓

 

  • Welcher Manager hat Sie inspiriert?

  • Wer ist Ihnen als Führungskraft ein Vorbild?

  • Welche oder welcher Vorgesetzte hat Sie in Ihrer beruflichen Entwicklung am meisten beeindruckt?

 

Fragen nach Vorbildern werden Führungskräften in Vorstellungsgesprächen nicht regelmäßig, aber doch ab und an gestellt.

 

Bekannte Firmenlenker wie Steve Jobs (Apple), Jeff Bezos (Amazon) und Bill Gates (Microsoft) werden hier sicherlich eher genannt werden.

Und umstrittene oder abgestiegene Stars der Top-Managementebene wie John Cryan (ex Deutsche Bank CEO), Heinrich Hiesinger (ex ThyssenKrupp CEO) und Rupert Stadler (ex Audi CEO) vermutlich eher selten.

Aufmerksame Leserinnen, oder auch Leser, werden festgestellt haben, dass weibliche Firmenlenker noch gar nicht genannt wurden, aber glücklicherweise gibt es auch diese immer mehr: Liste der Frauen in den Vorständen der DAX-Unternehmen.

 

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Was soll die Frage nach den Vorbildern?

Selbstverständlich gibt es eine eindeutig richtige Antwort auf die Frage nach Management-Vorbildern nicht.

Allerdings bringen taktische Überlegungen Bewerberinnen und Bewerber auch hier weiter.

Wer sich beispielsweise bei einem Start-up Unternehmen bewirbt, sollte keine Firmenlenker aus stagnierenden Konzernen oder sich krisenhaft entwickelnden Branchen nennen.

Passender sind dann natürlich dynamische Macherinnen und Macher, die mit innovativen Ansätzen und disruptiven Strategien für revolutionäre Veränderungen in statischen Märkten gesorgt haben oder immer noch sorgen.

 

Und ebenso günstig ist die Erwähnung von Change-Managern, Sanierern und Turnaround-Experten, wenn ein Unternehmen in wirtschaftlicher Schieflage im Einstellungsverfahren nach persönlichen Management-Vorbildern fragt.

 




Merkmale vorbildhafter Führungskräfte

Weiter sollten Führungskräfte in Jobinterviews damit rechnen, dass ihnen Anschlussfragen gestellt werden, die auf die persönlichen Stärken der Vorbilder abzielen. Dann heißt es in Jobinterview gerne:

  • Warum hat Sie Steve Jobs Sie so beeindruckt?

  • Was halten Sie denn für kennzeichnend an dem Managementstil von Janina Kugel (Arbeitsdirektorin Siemens)?

  • Welche Eigenschaften sind aus Ihrer Sicht charakteristisch für Kaspar Rorsted (CEO adidas)?

Die Art und Weise, wie Anschlussfragen beantwortet werden, kann durchaus für oder gegen Bewerber sprechen. Eine unreflektierte geäußerte allgemeine Bewunderung, unbegründete Überhöhung oder gar unkritische Anbetung führt sicherlich nicht weiter (25 CEO-Fragen an Bewerber).

Vielmehr sollte im Detail begründet werden können, welche Führungseigenschaften, Leistungen, Errungenschaften oder Erfolge der vorbildhaften Persönlichkeit aus der Managerwelt zugeschrieben werden.

 




Große Namen oder Personen aus dem Umfeld

Keine Frage, wer direkt mit bekannten Firmenlenkern zusammengearbeitet hat, darf diese gerne nennen.

Aber wie überzeugend wirkt es eigentlich, wenn ein Teamleiter für einen Mittelständler gesucht wird, und ein infrage kommender Kandidat voller Begeisterung amerikanische Firmenlenker oder Vorstände aus DAX-Konzernen aufzählt?

Damit sich Bewerber hier nicht dem Verdacht einer narzisstischen Persönlichkeit aussetzen, sollten sie vielleicht etwas bodenständigere Vorbilder nennen, die sie auch selber erlebt haben und nicht nur vom Hörensagen aus den Medien kennen.

Überzeugender dürften daher Verweise auf persönliche Erlebnisse und Erfahrungen mit unterstützenden Dozenten im Studium, fördernden Vorgesetzten in der ersten Anstellung und fordernden Führungskräften in sich anschließenden beruflichen Positionen sein.

Auch hier sollten spezielle Merkmale (hier: 20 Stärken von Vorständen) und Führungsmethoden näher beschrieben und taktisch ausgewählte Situationen geschildert werden können.

 

 




Motiviert durch vorbildliche Führungskräfte

Wenn Sie persönliche Vorbilder aus Ihrem direkten Umfeld angeben, können Sie schildern, wie diese

  • in schwierigen Situationen die Nerven behalten,

  • in Konflikten für Ausgleich gesorgt,

  • in Krisen zur Höchstform aufgelaufen oder

  • trotz Rückschlägen und Misserfolgen nicht aufgegeben haben.

Realismus bringt Sie grundsätzlich weiter, denn schließlich haben auch Vorbilder nicht nur Stärken, sondern auch Schwächen.

 

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Daher wird in Vorstellungsgesprächen gerne zuerst danach gefragt, welche Eigenschaften Sie an Ihrem letzten Vorgesetzten besonders geschätzt haben. Um dann nachzuschieben, welche Eigenschaften Sie manchmal gestört haben.

Fazit: Nicht umsonst heißt es, dass Vorbilder Leuchttürme, aber keine Häfen sind. Berücksichtigen Sie diese realistische Sicht der Dinge, wenn Sie in Jobinterviews nach Ihren individuellen beruflichen Vorbildern gefragt werden.

 




Managementkompetenz: Verfeinern durch Selbstreflexion

Dieser Artikel gehört zu einer Serie von Fragen, die Sie nutzen können, um Ihre Führungsstärke auszubauen. Erfolgreiche Managerinnen und Manager reflektieren ihr Führungsverständnis regelmäßig. Dabei unterstützen Sie unsere Blogartikel mit Praxisbezug.

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Selbstreflexion: bessere Führung