Wie hoch ist der Flirtfaktor in Ihrer Firma?

Wie wichtig ist Ihnen die Work-Love-Balance am Arbeitsplatz? Wünschen Sie sich Champagner in der Kantine? Und einen Arbeitgeber, der sich um das Glück seiner Angestellten kümmert?

Auch jüngste Umfragen haben es wieder einmal bestätigt, ein Drittel der Beschäftigten sucht und findet die Liebe am Arbeitsplatz. Kein Wunder, Gelegenheit macht Liebe. Und am Arbeitsplatz wird nun einmal sehr viel Lebenszeit verbracht.

Neue Wünsche an Arbeitgeber

Vielleicht sollten Bewerberinnen und Bewerber deshalb in Vorstellungsgesprächen nicht nur nach den künftigen Arbeitsinhalten, dem zu erwartenden Gehalt oder einem Firmenwagen zur privaten Nutzung fragen.

Sondern auch nach zusätzlichen Zufriedenheitsfaktoren wie dem Flirtfaktor, dem jährlichen Partyindex oder womöglich auch dem Scheidungsrisiko.

Work-Love-Balance im Vorstellungsgespräch?

Bewerberinnen und Bewerber, die umfassendere Ansprüche an ihren künftigen Arbeitsplatz haben, könnten durchaus im Themenkomplex "Zwischenmenschliches" detaillierter nachfragen.

Um die Work-Love-Balance eines künftigen Arbeitsgebers genauer zu erfassen, sind diese Fragen denkbar:

1. Wie viele Beziehungen wurden in den letzten 12 Monaten in Ihrem Unternehmen begonnen?

2. Auf einer Skala von 1 bis 10, wobei 10 den höchsten Wert markiert: Wie hoch ist der Flirtfaktor in Ihrer Abteilung?

3. Wird es toleriert, wenn frisch Verliebte sich während der Arbeitszeit täglich mehr als 10 Whats App-Nachrichten schicken?

4. Unterstützt die Firma Weiterbildungen für den charmanten Auftritt?

5. Wird das Glücksempfinden der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den jährlichen Mitarbeitergesprächen ebenfalls erfasst?

6. Welche Unterstützung bekommen unglücklich verliebte Mitarbeiter?

7. Gibt es in der Kantine auch Champagner?

Schluss mit plumper Anmache am Arbeitsplatz

Sicherlich ist es momentan noch deutlich zu innovativ und damit zu früh, um eine der vorgestellten Fragen in Vorstellungsgesprächen wirklich zu äußern. Aber vermutlich würden sich viele Bewerberinnen und Bewerber gerade auf diese Fragen schon im Vorfeld einer Anstellung eine ehrliche Antwort wünschen.

Einerseits gibt es durchaus Menschen, die Privates am Arbeitsplatz gerne ausklammern und einfach nur arbeiten wollen. Andererseits möchten auch diejenigen, die sich Gemeinschaft und Geselligkeit bei der Arbeit wünschen, von vornherein ein Arbeitsumfeld ausschließen, in dem plumpe Anmache und platte Sprüche üblich sind.

Und dann gibt es noch die ganz bewusste Suche nach einem Arbeitgeber der Generation New Work, bei dem die ganzheitliche Arbeitszufriedenheit im Vordergrund steht. Dort hat die Entfaltung der eigenen Persönlichkeit im Arbeitsleben ein ganz besonderes Gewicht.

Neue Arbeit für Kununu und Xing?

Sicherlich haben Sie schon einmal einen Arbeitgeber auf den Bewerbungsplattformen Kununu oder Glasdoor gecheckt. Bisher geht es dort um Kategorien, wie das Verhalten der Chefs, der Kollegen oder die Arbeitsbedingungen. Aber auch trendige Kategorien wie das Bewusstsein für Umwelt oder Soziales oder ganz einfach die Freizeit sind ebenfalls dort zu finden.

Sollten in nächster Zeit zusätzlich die Kategorien "Flirtfaktor", "Offenheit für Beziehungen am Arbeitsplatz" oder "Unterstützung bei Liebeskummer" auftauchen, möchten die Autoren dieses im Moment vielleicht noch gewagt erscheinenden Artikels erstens als geistige Urheber genannt und zweitens finanziell angemessen beteiligt werden.