Was machen die Betrüger auf LinkedIn? Wie gehen sie vor? Welchen Schaden richten sie an? Und wie können Sie sich in Ihrem Business-Netzwerk schützen?
Eine neue Betrugsmasche lässt sich seit einiger Zeit im Business-Netzwerk LinkedIn immer häufiger feststellen. Es ist erfahrungsgemäß nur noch eine Frage der Zeit, bis der neue Betrugstrend aus den USA auch in Deutschland bzw. im deutschsprachigen Raum Fuß fassen und sich auch im Business-Netzwerk Xing ausbreiten wird. |
Sehr viele Berufstätige fühlen sich zunächst einmal geschmeichelt, wenn sie von Headhuntern kontaktiert werden. Dies kann dazu führen, dass das sonst übliche gesunde Misstrauen in Netzwerken unterdrückt wird.
Da die Betrüger ihre Fakeprofile darüber hinaus oft noch mit ansprechenden Fotos weiblicher Recruiter tarnen, ist die häufig männliche Zielgruppe noch schneller bereit, Sicherheitsbedenken gar nicht erst aufkommen zu lassen.
Unbedacht wird dann der neue Kontakt dem eigenen Netzwerk zugefügt. Und dann?
Zunächst geht es oft um reinen Datendiebstahl. Sind beispielsweise die beruflichen Kontakte des Betroffenen für alle mit ihm verbundenen Personen sichtbar, können die hinter der hübschen Fake-Headhunterin stehenden Betrüger Namen und berufliche Positionen Dritter ohne Weiteres herausbekommen.
Denn häufig sind die Kontakte im beruflichen Netzwerk auch für Dritte sichtbar. Es sei denn, diese Funktion ist ausdrücklich deaktiviert.
Schnell weitet sich der Betrug dann aus, denn die nun angeschriebenen Dritten sehen ja, dass ein beruflich vertrauenswürdiger Kontakt das Fake-Profil durch Aufnahme in sein Netzwerk quasi „aufgewertet“ hat. So können sich Betrüger zielgerichtet immer größere Kreise von Opfern „erschließen“.
Im Extremfall werden sogar Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von sicherheitsrelevanten Firmen ausspioniert. Etliche LinkedIn-Nutzer in den USA, in UK, Israel und anderen Ländern, die in der Ölbranche, in der Schwerindustrie und natürlich der Rüstungsindustrie arbeiten, waren wohl schon im Visier der Fake-Headhunter.
Mit diesen Vorsichtsmaßnahmen können Sie sich besser schützen:
Lassen Sie neue Kontakte nicht ohne vorherige Prüfung in Ihr berufliches Netzwerk.
Fragen Sie bei Anrufen mittels Mobiltelefon nach einer Festnetznummer, um im Internet zu überprüfen, ob die Headhunterin oder der Headhunter auf der Homepage des Personalberatungsunternehmens überhaupt zu sehen ist und um die Festnetznummer mit wenig Rechercheaufwand im Netz abzugleichen.
Stellen Sie Ihren LinkedIn- oder Xing-Account so ein, dass Ihre beruflichen Kontakte nicht für jedermann sichtbar sind.
Insbesondere dann, wenn Sie in sicherheitsrelevanten Bereichen arbeiten, sollten Sie besonders vorsichtig sein, wenn Unbekannte Kontakt zu Ihnen aufnehmen und sich in Ihr Netzwerk drängen wollen.
Wenn Sie international arbeiten, sollten Sie auf die Ansprache ausländischer Headhunter, die Ihnen völlig unbekannt sind, ebenfalls mit Vorsichtsmaßnahmen reagieren.
Fragen Sie nach, wer genau Sie empfohlen hat.
Lassen Sie sich den Link der Unternehmenshomepage geben.
Und überprüfen Sie, ob es nur die Homepage oder tatsächlich auch ein dahinterstehendes Recruitingunternehmen gibt.