Kündigungsgrund im Zeugnis: 40 Formulierungen + Beispiele

Von Püttjer - Schnierda

Das Wichtigste in Kürze

➡️ "Verschleierte" Kündigung? Der Kündigungsgrund im Arbeitszeugnis ist sehr wichtig. Sonst spekulieren Zeugnisleser über eine angedrohte oder fristlose Kündigung durch den Arbeitgeber.

➡️ Wird im Arbeitszeugnis überhaupt kein Grund genannt, "Das Arbeitsverhältnis endet am 31. Juli 20XX, deuten Personalprofis das leider meist negativ für den beurteilten Arbeitnehmer.

➡️ Idealerweise sollte im Schlussabsatz des Zeugnisses eine arbeitnehmerseitige Kündigung stehen.

➡️ Weiter sind betriebsbedingte Kündigungen im Arbeitszeugnis unproblematisch. Schließlich können Mitarbeiter ja nichts dafür, dass Unternehmen aus wirtschaftlichen Gründen Stellen abbauen.

Orientieren Sie sich an unseren 40 Formulierungen für Beendigungsgründe im Arbeitszeugnisse.

 

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Muss der Kündigungsgrund im Zeugnis stehen?

 

Wichtige Fragen: Kündigungsgrund

Frage "Darf der Kündigungsgrund im Arbeitszeugnis genannt werden?" Ja, das Zeugnis darf einen Grund für die Beendigung enthalten, es muss aber nicht.

Frage "Wer entscheidet, ob ein Kündigungsgrund im Arbeitszeugnis steht?" Nicht der Arbeitgeber, sondern der Arbeitnehmer entscheidet darüber.

Frage "Was ist eine gute Formulierung für einen Kündigungsgrund im Zeugnis?" Ein guter Kündigungsgrund ist eine Eigenkündigung wie "Herr Müller verlässt unser Unternehmen zum 31.01.20XX auf eigenen Wunsch."

Frage "Mein Arbeitszeugnis enthält keinen Kündigungsgrund, ist das schlecht?" Leider ja, weil damit vermutlich indirekt ausgedrückt wird, dass der Arbeitgeber den Arbeitnehmer loswerden wollte.

 

Kündigungsgrund: Fast immer enthalten

In der Zeugnispraxis ist es so, dass eigentlich alle Zeugnisse den Kündigungsgrund enthalten. Es wird sogar zwischen besseren und schlechteren Gründen unterschieden.

Besser ist eine Eigenkündigung, Beispiele dafür und für alle weiteren Kündigungsgründe sehen Sie weiter unten.

Unproblematisch sind betriebliche Gründe, also wirtschaftliche Schwierigkeiten des Arbeitgebers.

Und enden von Anfang an befristete Arbeitsverhältnisse muss dies in der Regel ebenfalls nicht näher erläutert werden.

 

Arbeitgeber hat gekündigt

Ungünstig im Arbeitszeugnis ist eine Formulierung für eine Kündigung durch den Arbeitgeber nur mit Austrittsdatum, aber ohne Angabe eines Grundes.

Dann spekulieren Headhunter, Recruiter oder künftige Vorgesetzte bei der Auswertung von Bewerbungsunterlagen, ob der Grund dafür beim gekündigten Mitarbeiter zu suchen ist.

  • Mangelt es dem Mitarbeiter an Teamfähigkeit?

  • War die Mitarbeiterin unzuverlässig?

  • Oder viel zu häufig krank?

  • Gab es einen Diebstahl?

  • Oder hat der Mitarbeiter gar der Chefin gedroht?

Derartige Gründe werden in Zeugnissen wegen der "Wohlwollenspflicht" eigentlich nie direkt genannt.

Allerdings sprechen Formulierungen wie "Das Arbeitsverhältnis endete zum 13. Mai 20XX (krummes Datum)" hier für sich. Dann liegt eine fristlose arbeitgeberseitige Kündigung vor.

 




Kündigung: auf eigenen Wunsch oder gefeuert

Die Frage "Warum hat der Mitarbeiter die Firma verlassen?", spielt im gesamten Bewerbungsverfahren eine große Rolle.

Eine erste Auskunft dazu liefert das Arbeitszeugnis im Schlussabsatz. Aufgeführt werden sollten hier idealerweise

 




40 Formulierungen - Kündigungsgrund im Zeugnis

 

Schlussformulierungen im Arbeitszeugnis

Es gibt Standardformulierungen für den Kündigungsgrund, die verdeutlichen

  • dass der Mitarbeiter von sich aus gekündigt hat,

  • dass ihm betriebsbedingt gekündigt wurde,

  • dass das Arbeitsverhältnis befristet war,

  • dass ein Aufhebungsvertrag oder Vergleich vor Gericht vereinbart wurde,

  • dass der Arbeitgeber ordentlich (fristgerecht) gekündigt hat,

  • dass dem Mitarbeiter wegen eines schwerwiegenden Fehlverhaltens fristlos gekündigt wurde.

Nutzen Sie unsere 40 Formulierungen für den Kündigungsgrund im Arbeitszeugnis.

     




    Arbeitnehmerseitige Kündigung im Zeugnis

    1. Frau Schmidt verlässt unser Unternehmen zum (Tag.Monat.Jahr) auf eigenen Wunsch.

    2. Herr Schmidt scheidet zum (Tag.Monat.Jahr) auf eigenen Wunsch aus unserem Unternehmen aus, was wir sehr bedauern.

    3. Auf eigenen Wunsch scheidet Herr Schmidt zum (Tag.Monat.Jahr) aus unserem Unternehmen aus.

    4. Frau Schmidt verlässt die (Firmenbezeichnung) zum (Tag.Monat.Jahr) auf eigenen Wunsch.

    5. Frau Schmidt verlässt unser Unternehmen mit Ablauf des heutigen Tages auf eigenen Wunsch, um innerhalb der (Firmenbezeichnung)-Gruppe eine neue Aufgabe zu übernehmen.

    6. Zu unserem Bedauern verlässt Herr Schmidt unser Werk mit dem heutigen Tag auf eigenen Wunsch, um in einem anderen (Firmenbezeichnung) Geschäftsbereich weiterführende Aufgaben zu übernehmen.

    7. Frau Schmidt verlässt unser Unternehmen mit Ablauf des heutigen Tages auf eigenen Wunsch, um innerhalb der (Firmenbezeichnung)-Gruppe eine Aufgabe mit Führungsverantwortung zu übernehmen.

     

     




    Betriebsbedingte Kündigung im Zeugnis

    1. Aus betriebsbedingten Gründen scheidet Frau Schmidt zum (Tag.Monat.Jahr) aus unserem Unternehmen aus.

    2. Aufgrund von Umstrukturierungen innerhalb der Unternehmensgruppe und damit verbundenem Personalabbau mussten wir leider das Arbeitsverhältnis aus betrieblichen Gründen zum (Tag.Monat.Jahr) beenden, was wir sehr bedauern.

    3. Aufgrund von Umstrukturierungen innerhalb der Unternehmensgruppe und damit verbundenem Personalabbau mussten wir leider das Arbeitsverhältnis aus betrieblichen Gründen zum (Tag.Monat.Jahr) beenden.

    4. Leider mussten wir das Arbeitsverhältnis mit Herrn Schmidt aus betriebsbedingten Gründen zum (Tag.Monat.Jahr) beenden.

    5. Wir bedauern sehr, dass das Arbeitsverhältnis von Frau Schmidt aus betrieblichen Gründen endet.

    6. Aufgrund der gegenwärtigen Unternehmenssituation und der dadurch notwendigen Personalanpassungen musste Frau Schmidt die betriebsbedingte Kündigung zum (Tag.Monat.Jahr) ausgesprochen werden.

    7. Leider mussten wir das Arbeitsverhältnis mit Herrn Schmidt aufgrund der Stilllegung des Betriebes zum (Tag.Monat.Jahr) beenden.

    8. Leider müssen wir das Arbeitsverhältnis mit Herrn Schmidt betriebsbedingt wegen Schließung unserer Filiale in (Ort) beenden.

     

    In unserer Beratungspraxis erleben wir es regelmäßig, dass sehr viele Firmen bereit sind, Änderungswünsche für den Aufgabenblock oder zu einzelnen Formulierungen ohne Gegenwehr zu übernehmen.

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    Befristetes Arbeitsverhältnis läuft aus

    1. Wir bedauern sehr, dass das befristete Arbeitsverhältnis von Frau Schmidt mit dem Auslaufen des Projektes zum (Tag.Monat.Jahr) endete.

    2. Das Arbeitsverhältnis endete mit Befristungsende am (Tag.Monat.Jahr).

    3. Das Arbeitsverhältnis endet mit Ablauf des befristeten Vertrages.

    4. Das Arbeitsverhältnis endet mit Ablauf des befristeten Vertrages, bedauerlicherweise können wir Herrn Schmidt wegen des schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes momentan keine Dauerbeschäftigung anbieten.

    5. Da das Arbeitsverhältnis wegen des Erziehungsurlaubes einer Mitarbeiterin befristet war, endet es mit Befristungsende am (Tag.Monat.Jahr).

     




    Aufhebungsvertrag oder Vergleich

    1. Günstig: Das Arbeitsverhältnis endete am (Tag.Monat.Jahr) im allerbesten beiderseitigen Einvernehmen.

    2. Günstig: Aus betrieblichen Gründen endete das Arbeitsverhältnis mit Frau Schmidt im besten gegenseitigen Einvernehmen.

    3. Ungünstig: Das Arbeitsverhältnis endete am (Tag.Monat.Jahr) im gegenseitigen Einvernehmen.

    4. Ungünstig: Das Arbeitsverhältnis wird durch einvernehmliche Trennung beendet.

    5. Ungünstig: Das Arbeitsverhältnis wird mittels Aufhebungsvertrag beendet.

     




    Bumerang-Gründe

    Die folgenden Kündigungsgründe sind mit Vorsicht zu genießen. Denn hier sollte das neue Arbeitsverhältnis auch tatsächlich zügig an das ehemalige anschließen.

    Ist die Lücke zwischen Beendigung der alten Stelle und Antritt der neuen Stelle länger als zwei bis drei Monate, vermuten Zeugnisexperten, dass die Firma den Arbeitnehmer unter Druck zu einer eigenen Kündigung getrieben hat, sogenannte „verschleierte Arbeitgeberkündigung“.

    In diesem Fall wird der vormals "taktisch" formulierte Kündigungsgrund im Ergebnis zum Bumerang für den Arbeitnehmer. Denn es hat ja, trotz gegenteiliger Behauptung im Zeugnis, gar keine "berufliche Veränderung", also eine neue Stelle, gegeben.

     

    1. Eventuell ungünstig: Herr Schmidt verlässt uns auf eigenen Wunsch zum (Tag.Monat.Jahr), um sich beruflich zu verändern.

    2. Eventuell ungünstig: Frau Schmidt hat unser Unternehmen zum (Tag.Monat.Jahr) auf eigenen Wunsch verlassen, um eine neue berufliche Herausforderung anzunehmen.

    3. Eventuell ungünstig: Sie verlässt uns zum (Tag.Monat.Jahr) auf eigenen Wunsch, um eine neue Stelle anzutreten.

    4. Eventuell ungünstig: Er  verlässt uns auf eigenen Wunsch zum (Tag.Monat.Jahr), um eine außergewöhnliche Karrierechance wahrzunehmen.

    5. Eventuell ungünstig: Das Arbeitsverhältnis wurde auf Wunsch von Herrn Schmidt fristgemäß beendet, da er sich beruflich weiterqualifizieren will und eine Technikerschule in Vollzeit besucht.

     




    Arbeitgeberseitige Kündigung ohne Begründung

    1. Das Arbeitsverhältnis endet am (Tag.Monat.Jahr).

    2. Frau Schmidt scheidet zum (Tag.Monat.Jahr) aus unserem Unternehmen aus.

    3. Wir mussten leider das Arbeitsverhältnis zum (Tag.Monat.Jahr) beenden.

    4. Wir bedauern, dass das Arbeitsverhältnis von Frau Schmidt endet.

    5. Frau Schmidt musste die Kündigung zum (Tag.Monat.Jahr) ausgesprochen werden.

    6. Das Arbeitsverhältnis endet fristgerecht innerhalb der Probezeit.

    7. Wir beenden das Arbeitsverhältnis zum (Tag.Monat.Jahr).

    8. Die Trennung erfolgte zum (Tag.Monat.Jahr).

     

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    Fristlose Kündigung durch Arbeitgeber

    1. Mit dem 18. Juni 2016 endete das Arbeitsverhältnis. (Anmerkung: Nicht zum Monatsende, krummes Datum!)

    2. Wir sahen uns gezwungen, das Arbeitsverhältnis zum 18. Juni 2016 aufzulösen. (Anmerkung: Wodurch gezwungen?)

    3. Der Arbeitnehmer schied bei uns zum 18. Juni 2016 aus. (Anmerkung: Name wird nicht genannt und krummes Datum!)

    4. Das Arbeitsverhältnis endet mit dem heutigen Tag. (Anmerkung: Vorsicht, wenn das Ausstellungsdatum des Arbeitszeugnisses ein krummes Datum ist).

    5. Herr Schmidt scheidet mit dem heutigen Tag aus unserem Unternehmen aus. (Anmerkung: Vorsicht, wenn das Ausstellungsdatum des Arbeitszeugnisses ein krummes Datum ist).

    6. Mit dem heutigen Tag lassen wir die Beschäftigung enden. (Anmerkung: „Beschäftigung“ ist passiv und auch hier darf kein krummes Datum auftauchen.)

     

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