Muster Bewerbung zurück zum ehemaligen Arbeitgeber ✓ Formulierungen und Begründungen ✓ wie damalige Kündigung erklären ✓ mit "Mehrwert" argumentieren ✓
Manchmal muss man erst gehen, um festzustellen, dass beim neuen Arbeitgeber auch nicht alles Gold ist, was glänzt. Oder es waren tatsächlich neue Aufgaben, Herausforderungen und Tätigkeiten nötig, um sich nun beim Ex-Arbeitgeber für eine interessantere, verantwortungsvollere und vor allem auch besser bezahlte Stelle bewerben zu können (hilfreich hierzu: Berufserfahrung im Lebenslauf). |
Wie formulieren Sie in diesem "Bewerbungssonderfall" im Anschreiben?
Wie erklären Sie den Rückkehrwunsch?
An wen richten Sie Ihre Bewerbung idealerweise?
Und welche Fehler sollten Sie vermeiden?
Machen Sie sich zunächst selber Mut für eine mögliche Rückkehr. Rufen Sie sich in Erinnerung, was Ihnen seinerzeit gefallen hat, welche Aufgaben Sie gut erledigt haben, welche Abläufe Sie kennen und mit welchen Vorgesetzten und Kollegen Sie produktiv zusammengearbeitet haben.
Gute Argumente für die Rückkehr
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Vorausgesetzt, Sie haben Ihren alten Arbeitgeber nicht im Unfrieden oder gar Streit verlassen (lesenswert: Dem Arbeitgeber souverän kündigen: 15 Praxistipps), kann eine erneute Bewerbung durchaus sinnvoll sein, insbesondere in Zeiten des Fachkräftemangels.
Trennung im GutenDaher sollten Sie im Idealfall schon bei einer Kündigung darauf achten, dass Sie
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Wenn Sie dafür gesorgt haben, dass Ihre Drähte in die alte Firma nicht abgeschnitten, sondern weiter intakt geblieben sind, haben Sie auch die richtigen strategischen Ansprechpartner für Ihre anstehende Bewerbung.
Damit müssen Sie sich nicht in der langen Reihe der unbekannten Bewerberinnen und Bewerber anstellen, die an die Tür der Personalabteilung klopfen.
Wie für jede Initiativbewerbung gilt auch für erneute Bewerbungen beim alten Arbeitgeber, dass Sie mehr Gehör für Ihren Bewerbungswunsch bekommen werden, wenn Sie die richtigen Fachvorgesetzten oder gleich die Entscheider aus der Geschäftsführung ansprechen oder anschreiben.
Neben den wichtigen Sachargumenten, die gleichermaßen für die zu vergebende Stelle und für Sie sprechen, sollten Sie im Anschreiben auch kurz auf Ihren Weggang eingehen.
„Hallo Hans, wie du vielleicht noch in Erinnerung hast, habe ich seinerzeit vier Jahre erfolgreich bei euch im Vertriebsinnendienst gearbeitet. Ich wollte dann meinen Erfahrungsschatz im Produktmanagement und in der besseren Verzahnung von Vertrieb und Service ausbauen.
Dies ist mir in den letzten drei Jahren bei der Schmidt AG gelungen, nun möchte ich meine deutlich erweiterten Kenntnisse und Erfahrungen in der aktuell zu besetzenden Stelle Teamleiter Vertrieb und Verkauf bei euch nutzbringend einsetzen.“
„Hallo Melanie, wie neulich auf der Fachmesse Technik kurz angesprochen, kann ich mir gut vorstellen, die vakante Stelle im Einkauf zu übernehmen.
Da ich den Einkauf bei der Müller GmbH aus meiner fünfjährigen engagierten Mitarbeit sehr gut kenne und den Teamgeist und das produktive Miteinander immer sehr geschätzt habe, möchte ich meine fundierten Kenntnisse und Erfahrungen im Einkauf technischer Dienstleistungen gerne gebündelt in die Stelle einbringen.
In den letzten zwei Jahren bei der Schmidt AG habe ich zusätzlich Erfahrungen in der Kostenstrukturanalyse und im E-Procurement gesammelt, was auch für die Müller GmbH von ausgesprochenem Nutzen sein dürfte.“
Wie Sie anhand unserer Beispiele gesehen haben, können Sie im Anschreiben an den Ex-Arbeitgeber offen ansprechen, dass Sie seinerzeit bewusst den Arbeitgeber gewechselt haben. Machen Sie dann taktischerweise klar, auf welche Weise Ihr früherer Arbeitgeber davon künftig profitieren wird.
Mehrwert verdeutlichenSprechen Sie gegebenenfalls
deutlich an.
Beispiele für Ihre EinstellungsargumenteLassen Sie sich hierzu von den Hunderten von Einstellungsargumenten aus unseren Mustern und den dazugehörigen Beispielformulierungen inspirieren.
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Wenn Sie mit Ihrer schriftlichen Bewerbung beim ehemaligen Arbeitgeber überzeugt haben, kommt es zum Vorstellungsgespräch (hier: 100 Fragen). Dass hier garantiert noch einmal zu Ihrem seinerzeitigen Kündigungsgrund nachgefragt wird, liegt auf der Hand.
Stellen Sie Ihren seinerzeitigen Wechselwunsch möglichst allgemein dar, damit Sie negative Emotionen vermeiden. Und beziehen Sie sich keinesfalls auf Spannungen oder gar Probleme mit Vorgesetzten oder Kollegen, auch wenn diese das Unternehmen mittlerweile verlassen haben.
Auf die Frage "Warum haben Sie uns denn damals verlassen?" sollten Sie besser nicht ehrlich und direkt antworten "Nach fünf Jahren war das Ganze für mich nur noch Routine. Ich wurde vom alten Chef ausgebremst, die Geschichten der Kollegen kannte ich in- und auswendig und habe mich ehrlich gesagt nur noch unterfordert gefühlt."
Besser wäre ein allgemeines Statement dieser Art.
"Ich habe damals sehr viel gelernt, mich schwerpunktmäßig in die Bereiche AA, BB und CC eingearbeitet und viel Branchenerfahrung gesammelt. Allerdings ist es heute ja so, dass man nicht sein Leben lang bei einem Arbeitgeber verbringt. Ich hatte ehrlich gesagt etwas Angst davor, irgendwann als unflexibel und eingefahren zu gelten. Dann wurde auch eine Stelle angeboten, in denen neben meinen Arbeitsschwerpunkten AA, BB und CC auch DD und EE eine Rolle spielten. Dieser Herausforderung wollte ich mich stellen. Und hier sehe ich auch den Vorteil meiner erneuten Bewerbung. Ich bin jetzt deutlich breiter aufgestellt und bin mir sicher, dass die Firma hiervon künftig sehr profitieren wird."
Wie Sie sich auf Fragen nach Ihren Stärken, Ihrem Gehaltswunsch, Ihrem Umgang mit Vorgesetzten und Kollegen, Ihrer Belastbarkeit und Ihrer Eigenmotivation vorbereiten, erfahren Sie in unseren E-Learnings-Vorstellungsgespräch.
Überzeugen Sie mit Ihrem gut begründeten Rückkehrwunsch, Ihren Fachkenntnissen und Ihren persönlichen Stärken. Unsere Online-Trainings bereiten Sie schnell und effektiv vor.
Wir wünschen Ihnen für Ihre Bewerbung beim Ex viel Erfolg!
Christian Püttjer & Uwe Schnierda twitter: karrierecoaches
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