Wie lange müssen Sie nach dem Versand einer E-Mail-Bewerbung auf eine Antwort warten?
Nach wie vielen Tagen sollten Sie nachhaken?
Macht es einen Unterschied, ob Sie bei einem Unternehmen, einer Personalberatung oder einem Headhunter nachfragen?
Formulierungen: Wie können Sie geschickt nach dem Eingang Ihrer Bewerbung fragen?
Und wie helfen Ihnen unsere Beispielformulierungen beim diplomatischen zweiten Versuch?
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Es ist leider eine traurige Realität: Bewerberinnen und Bewerber sitzen stunden- oder sogar tagelang an der Ausarbeitung ihrer E-Mail-Bewerbung - und bekommen einfach keine Antwort vom angemailten Unternehmen.
Auch der öffentliche Dienst ist in Sachen schnelle Reaktion auf Bewerbungen häufig nicht gerade ein Vorreiter.
Zumindest ein Teil der Firmen und sonstigen Arbeitgeber weiß um den Wunsch nach einer ersten Reaktion. Dann erhalten interessierte Arbeitnehmer immerhin eine automatische Empfangsbestätigung.
Diese ist nicht immer unpersönlich gehalten, oft werden sogar persönliche Daten des Empfängers der E-Mail-Bewerbung übermittelt.
Dies ist hilfreich, wenn sich Bewerber entschließen, per zweiter E-Mail oder Anruf nachzuhaken.
In unserer Beratungspraxis werden wir oft gefragt, wie lange gewartet werden "muss", bis beim Wunschunternehmen nachgehakt werden "darf".
Wie so oft beim Thema Bewerbung gibt es auch hier keine eindeutigen Regeln, Anworten und Fristen, die für alle Absender und Adressaten gleichermaßen gelten.
Führungskräfte der obersten Ebene, die von Headhuntern, Executiv-Searchern oder Recruitern gebeten worden sind, aussagekräftige Unterlagen per E-Mail-Bewerbung zu übermitteln, sollten durchaus selbstbewusst nach einer Woche ohne Reaktion nachfragen, ob die Unterlagen angekommen sind.
Die Art und Weise der Reaktion des angemailten oder angerufenen Headhunters gibt durchaus Hinweise darauf, wie seriös die Personalberatung im Umgang mit Top-Manager/-innen arbeitet.
Auch die Zielgruppe der zweiten und dritten Führungsebene gilt in der Regel als eher "umworben". Nach fünf bis acht Arbeitstagen darf sicherlich freundlich nachgefragt werden, ob die Bewerbungsunterlagen mittels E-Mail angekommen sind.
Hier gilt es abzuwägen, ob Sie sich bei einem Konzern, einem mittleren oder einem kleineren Unternehmen beworben haben. Sehr oft wird der erste Auswahlschritt auch durch externe Personalberatungen durchgeführt.
Konzerne und Personalberatungen die Fachkräfte suchen, erhalten regelmäßig sehr viele Anfragen. Hier empfehlen wir nach zwei Wochen ohne Rückmeldung einen ersten Zwischenstand zu erfragen.
Start-ups, mittlere und kleine Unternehmen gelten als entscheidungsstark und sind weniger hierarchiegeprägt. Unserer Erfahrung nach darf hier ruhig nach fünf bis acht Arbeitstagen angerufen werden.
Insbesondere dann, wenn vor dem Versand der E-Mail-Bewerbung schon ein erster positiver Kontakt zu einer persönlichen Ansprechpartnerin oder einem interessierten Recruiter aufgebaut wurde.
Als selbstbewusste/r Bewerber/in brauchen Sie nicht in Demut verfallen! Der künftige Arbeitgeber wird von Ihnen ebenso profitieren, wie Sie von einer neuen Anstellung.
Daher sollten Sie keinesfalls tage- oder wochenlang grübeln, zweifeln und gereizt abwarten, bis Sie eine endlich Reaktion bekommen.
Durchbrechen Sie das passive Abwarten, werden Sie selber aktiv.
Was kann Ihnen schon passieren?
Ein genervter Recruiter, der Sie unhöflich abwimmelt. Dann gibt es auch noch andere Personalberater, die freundlicher zu Ihnen sind!
Eine überlastete Personalassistentin, die den Überblick verloren hat? Dann schadet es keinesfalls, Ihr ausdrückliches Interesse an einer Mitarbeit erneut zu betonen!
Ein gestresster Geschäftsführer, der viel zu viele Aufgaben gleichzeitig abzuarbeiten hat? Dann machen Sie ihm klar, wie Sie ihn künftig entlasten werden!
Sie könnten einfach nachfragen "Ist meine E-Mail-Bewerbung bei Ihnen eingetroffen." Aber etwas mehr Kreativität und Geschick trauen wir Ihnen durchaus zu.
Nutzen sie unsere Formulierungen, um freundlich und geschickt nachzufragen.
Beispielformulierungen: Keine Antwort auf Bewerbung
Spam-Argument: "Ich habe leider schon öfter erlebt, dass wichtige E-Mails im Spamordner landen. Deshalb wollte ich nur kurz nachfragen, ob die E-Mail-Bewerbung angekommen ist."
Wunschjob: "Bitte sehen Sie mir nach, dass ich wegen dem Eingang meiner E-Mail-Bewerbung noch einmal nachfrage. Aber die ausgeschriebene Stelle ist aus meiner Sicht ein wirklicher Wunschjob, in den ich meine Erfahrungen und Kenntnisse meiner Ansicht nach perfekt einbringen kann."
Ungeduldig: "Ich weiß, dass ich manchmal etwas ungeduldig bin, aber wenn mir etwas sehr wichtig ist, hake ich lieber einmal mehr nach."
Frist: "Die Bewerbungsfrist läuft ja bald ab, daher wollte ich auf jeden Fall sichergehen, dass meine Bewerbung berücksichtigt wird."
Gutes Gespräch: "Wir hatten so ein gutes und ergiebiges Telefonat, daher wollte ich sicherstellen, dass Sie meine E-Mail-Bewerbung in jedem Fall erreicht."
Sollten Sie häufiger keine Reaktionen auf Ihre Bewerbungen bekommen, kann dies leider auch an einer eher durchschnittlichen Qualität oder Aussagekraft liegen.
Überprüfen Sie Ihre E-Mail-Bewerbung mit unserer Checkliste.
Eine PDF: Haben Sie Ihre Unterlagen in eine PDF-Datei eingefügt?
Begleittext: Haben Sie den Text der Begleit-E-Mail überzeugend und freundlich formuliert?
Foto: Enthält Ihr CV ein gutes Foto (keine Pflicht, aber empfohlen)?
PDF-Bezeichnung: Haben Sie die angehängte PDF mit Vornamen und Nachnamen und der neuen Stellen bezeichnet?
Datenmenge: Haben Sie Scans von Arbeitszeugnissen und Zertifikaten, bezogen auf die Datenmenge, verkleinert?
Weniger: Haben Sie als berufserfahrene/r Bewerber/-in, nur aktuelle Zertifikate mitgeschickt?
Persönlich: Ist Ihre Anrede in der E-Mail und im Anschreiben der PDF an einen konkreten Ansprechpartner adressiert?
Name: Haben Sie den Namen des Empfängers beziehungsweise der Empfängerin korrekt geschrieben?
Telefonnummer: Ist in Ihrer E-Mail-Bewerbung Ihre Mobilfunknummer enthalten (freiwillig, aber empfohlen)?
Spam-Ordner: Überprüfen Sie regelmäßig Ihren Spam-Ordner, ob dort versehentlich Antworten von Personalberatungen oder Unternehmen gelandet sind?
Probe: Haben Sie Ihre E-Mail-Bewerbung an sich selbst geschickt und probiert, ob sich die PDF-Datei ohne Schwierigkeiten öffnen und lesen lässt?
Wenn Sie die Nachricht bekommen haben, dass Ihre E-Mail-Bewerbung eingegangen ist und weiter geprüft wird, sollten Sie sich auf weitere Auswahlschritte vorbereiten.
Manche Firmen setzen im nächsten Schritt auf Telefoninterviews, andere gleich auf persönliche Vorstellungsgespräche.
Unsere "Übersicht: Vorstellungsgespräche" hilft Ihnen dabei, sich mittels spezieller Blogartikel gezielt vorzubereiten. Nutzen Sie unserer 25-jähriges Insiderwissen in der Bewerbungs- und Karriereberatung!
Vorstellungsgespräch: kostenlos: 100 Fragen
eigene Fragen an neue Arbeitgeber
Sie werden mit Ihren Antworten in allen aufgeführten Auswahlschritten überzeugen, wenn Sie gute Beispiele für Ihre lösungsorientierte Art zu arbeiten, Ihren Teamgeist und Ihre Ergebnisorientierung liefern.
Setzen Sie sich mit Ihren Stärken vor telefonischen und persönlichen Vorstellungsgesprächen intensiv auseinander. Damit Sie im Ernstfall nicht mühsam nach den richtigen Worten und passenden Beispielen suchen müssen, sollten Sie unsere digitalen Bewerbungshelfer nutzen.
Die Inhalte in unseren "E-Learnings-Vorstellungsgespräch" entstammen direkt aus unserer täglichen Coachingpraxis.
Gleiches gilt für Führungskräfte, die ihre Management-Kompetenzen in Job-Interviews immer mit Bezug auf das Anforderungen der neue Stelle überzeugend belegen sollten.
Für Ihre E-Mail-Bewerbungen und Ihre Vorstellungsgespräche wünschen wir Ihnen viel Erfolg!
Christian Püttjer & Uwe Schnierda twitter: karrierecoaches
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