Verärgerung und Aufregung oder sogar Wut und Zorn kommen nicht nur im privaten Bereich, sondern auch im Arbeitsleben, je nach Branche, Arbeitsfeld und Persönlichkeit, ab und an oder sogar häufiger vor.
In Vorstellungsgesprächen wird daher zuweilen gefragt: Was macht Sie wütend bei der Arbeit?
Wie antworten Sie hier überzeugend?
Und warum sollten Sie Ihre Wut oder Ihren Ärger bei der Bewerbung um manche beruflichen Positionen sogar betonen?
Denken Sie kurz an wichtige Termine, die nicht eingehalten werden. An dringend zu erledigende Aufgaben, die einfach nicht angepackt werden. An notwendige Änderungen in Abläufen, die achselzuckend übersehen werden.
Oder an unübersehbare Probleme, die schon viel zu lange schlichtweg ignoriert werden.
Je nach Temperament, persönlicher Prägung und Veranlagung wird es durchaus vorkommen, dass Sie sich über offensichtliche Probleme, Konflikte oder Veränderungsnotwendigkeiten aufregen. Und bei wiederholtem Fehlverhalten, sturer Ignoranz und permanenter Schlampigkeit einen echten Wutanfall bekommen.
Deshalb wird in manchen Vorstellungsgesprächen die schwierige Frage (44 Beispiele) gestellt:
Was macht Sie wütend bei der Arbeit?
Oder etwas abgemilderter:
Was regt Sie im Job auf?
Wann verlieren Sie die Fassung?
Was bringt Sie auf die Palme?
Woran erkennen Ihre Mitarbeiter, dass Sie bald wütend werden?
Schon länger gilt für Job-Interview und Bewerbungsgespräche, dass authentische Bewerberinnen und Bewerber gesucht werden.
Daher hilft es nicht, unangenehmen Fragen mit Ausweichmanövern aus dem Weg zu gehen. Ganz im Gegenteil ist es so, dass häufiger nach beruflichen Fehlern, Rückschlägen und Misserfolgen gefragt wird, um die "ganze" Persönlichkeit der neuen Mitarbeiterin oder des neuen Mitarbeiters möglichst realistisch zu erfassen.
Antworten auf "Was macht Sie wütend?"
Es regt mich schon auf, wenn wichtige Termine einfach gecancelt werden, obwohl es dazu Absprachen gab. Dann kann es passieren, dass mein Ton schon deutlich schroffer wird.
Glücklicherweise werde ich nicht gleich wütend, sondern ärgere mich eher. Wenn es geht, schalte ich dann einen Gang runter und versuche zunächst den Kern des Problems zu erfassen.
Ab und an regt mich wirklich auf, dass ...
Es kommt eher selten vor, aber manchmal...
Wütend macht mich wenig, wenn aber ...
Orientieren Sie sich an unseren Tipps und Beispielen für gelungene Vorstellungsgespräche.
Coachingtipp Zeigen Sie sich als teamstarker Mitarbeiter, lösungsorientierte Spezialistin, integrative Projektleiterin oder wertschätzende Führungskraft. Fokussieren Sie bei Ihrer Antwort auf ausgewählte sachliche Probleme aus Ihrem Arbeitsbereich. Und verwenden Sie Einschränkungen wie manchmal, gelegentlich, es kommt vor oder ab und an. |
Negative Emotionen gehören zum Leben dazu, also auch zum Arbeitsleben.
Deshalb gilt für die Themen Wut, Ärger, Zorn, Aufregung, Probleme, Konflikte und Streit am Arbeitsplatz, dass Sie folgende Schritte in Ihren Antworten erkennen lassen.
Gestufte Emotionen
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In Vorstellungsgesprächen, aber idealerweise auch im Arbeitsalltag, sollten Sie sich als lösungsorientierter, nachfragender, selbstreflektierender und konstruktiver Bewerber präsentieren.
eigene Fragen an neue Arbeitgeber
Überlegen Sie sich im Vorfeld von Vorstellungsgesprächen immer auch zwei, drei oder vier Konflikte und Probleme, die Sie letztlich gelöst haben.
Wenn es darum geht, als Führungskraft der mittleren oder Top-Ebene außerordentliches Wachstum zu realisieren, innovative Produkte im Markt bekannt zu machen, anspruchsvolle Dienstleistungen bei Kunden zu etablieren oder einen hart erarbeitetes exzellentes Firmenimage zu schützen, sind Ihre Treiberqualitäten unverzichtbar.
Dabei sind gerade diese Management-Kompetenzen sehr gefragt:
ausgeprägter Gestaltungswille
nachweisbare Durchsetzungsstärke
produktive Konfliktfähigkeit
Förderung von Veränderungsbereitschaft
strukturierte Entscheidungsfähigkeit
positive Risikobereitschaft
Dass in diesem Zusammenhang "ab und an" eine wohldosierte Dosis von Verärgerung, Aufregung, Frust, Zorn oder auch Wut gezeigt wird, ist nun einmal berufliche Realität.
Gerade Führungskräfte, Top-Managerinnen und Top-Manager sollten in Job-Interviews verdeutlichen, dass es Ihnen letztlich gelingt, den Kern der Probleme zu erfassen, die Wogen wieder zu glätten, Lösungen zu finden und so wieder ein konstruktives Miteinander zu ermöglichen.
Orientieren Sie sich, trotz aller Konflikte, letztlich am Ideal der wertschätzenden Führung.
Sie wissen jetzt, wie Sie die Fragen "Was macht Sie im Job wütend?", " Was regt Sie bei der Arbeit auf?" oder "Wann verlieren Sie die Beherrschung bei der Arbeit?" authentisch beantworten werden.
Bereiten Sie Ihre Antworten auf die wesentlichen Fragen in Vorstellungsgesprächen vor. Sie werden letztlich überzeugen, wenn Sie Ihre Erfahrungen, Stärken und Kenntnisse betonen, die für die neue Stelle zentral sind. Aber auch Ihre Persönlichkeit nicht verleugnen.
Nutzen Sie dabei auch unsere PDF-Downloads für Selbstpräsentationen und unsere E-Learnings Vorstellungsgespräch. Hunderte von Beispielen und Formulierungen bereiten Sie passgenau vor.
Für Ihre Bewerbungsgespräche wünschen wir Ihnen viel Erfolg!
Gerne berät der Bewerbungsprofi Christian Püttjer auch Sie per Videocall, telefonisch oder persönlich: Alle Beratungsangebote - auf einen Blick.