❓ Wie Empathie fördern und lernen?
✅ 7 Beispiele für Empathie
✅ 3 Formen der Empathie unterscheiden: emotionale, kognitive, soziale
✅ 4 Säulen der Empathie nutzen
✅ Zu viel Empathie schädlich? Lösung: Ekpathie lernen
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Definition: Empathie ist die Fähigkeit, sich in die Gedanken und Gefühle anderer Menschen hineinzuversetzen. Unterscheiden lassen sich emotionale, kognitive und soziale Empathie.
Gerade in erzieherischen, pflegenden und beratenden Berufen wird empathisches Verhalten im Umgang mit Menschen oft gewünscht.
Das Gegenteil von Empathie ist Ekpathie, die dabei hilft das Einfühlungsvermögen in belastenden Momenten umzukehren.
Zweck ist der Selbstschutz vor emotionaler Überforderung, aber auch Manipulation und Ausnutzung.
Wie kann man Empathie lernen und fördern?
Aktuelle neurowissenschaftliche Forschungen gehen davon aus, dass Menschen nicht mit einer voll ausgebildeteten Empathiefähigkeit geboren werden.
Wohl aber eine Vorstufe für Empathie mitbringen, die idealerweise durch Vorbilder angeregt und gefördert wird.
Lennja, zweieinhalb, tröstet Matti, eineinhalb Jahre alt Mit etwas zwei Jahren beginnen Kleinkinder ein eigenes Selbstkonzept zu entwickeln. Sie lösen sich emotional von ihrer Hauptbezugsperson, also meist der Mutter, und nehmen sich als eigenständige Person mit eigenen Gefühlen wahr. So kann die zweieinhalbjährige Lennja aus eigener Motivation mit einem Taschentuch zum eineinhalbjährigen Matti gehen und ihn trösten, wenn er hingefallen ist und weint. |
Empathie lernen: Beispiele
Wirkung von Handlungen: Es fördert Empathie, wenn Bezugspersonen deutlich benennen, welche Wirkungen bestimmte Verhaltensweisen bei anderen Menschen typischerweise hervorrufen - emotionale Intelligenz
Wörter für Gefühle: Es ist wichtig, wenn Kinder und ebenso Erwachsene einen umfangreichen Wortschatz haben, um eigene Gefühle wahrzunehmen und auszudrücken - Persönlichkeitsmerkmale
Vielfalt von Reaktionen: Um Empathie zu fördern, sollte verinnerlicht werden, dass Menschen in schwierigen Situationen und unter Belastung ganz unterschiedlich reagieren - emotionale Stabilität
Subjektiv: Die eigenen Wahrnehmungen sollten im Dialog mit anderen Beteiligten durch offenen Fragen überprüft werden - aktives Zuhören
Vorleistung: Neue soziale Beziehungen in Schule, Studium, Beruf oder im Privatleben müssen aktiv aufgebaut werden - Vertrauen aufbauen
Unterstützung: Empathische Menschen haben gelernt, dass manche Menschen aktiv Hilfe einfordern und andere schweigend leiden - Hilfsbereitschaft
Abweisung ertragen: Zu einer reifen Empathie gehört auch, abweisendes Verhalten nach Hilfsangeboten zu akzeptieren - Selbstwertgefühl
Welche drei Formen der Empathie gibt es?
Unterschieden werden emotionale, kognitive und soziale Empathie.
Emotionale Empathie: Die Fähigkeit, gleich zu empfinden wie andere Menschen ("emotionale Sensitivität").
Kognitive Empathie: Die Fähigkeit, Gedanken, Absichten, Erwartungen und Meinungen anderer Menschen zu verstehen und daraus wahrscheinliches künftiges Verhalten abzuleiten ("Theory of Mind").
Soziale Empathie: Die Fähigkeit, das Verhalten in sozialen Systemen wie Familien, Gruppen oder Arbeitsteams zu verstehen und vorherzusagen ("Gruppenregeln").
Was sind die vier Säulen der Empathie? 1. Wahrnehmung, 2. Resonanz, 3. Antizipation und 4. Verständnis.
Empathische Menschen nutzen die vier Säulen der Empathie, um die Gefühle, Gedanken und Absichten anderer zu spüren, zu benennen und zu bewerten.
Wahrnehmung: Wie geht es dir? Hilfsmittel: Körpersprache
Resonanz: Aus welchen Gründen geht es dir im Moment so? Hilfsmittel: Menschenkenntnis
Antizipation: Wie vermittele ich dir meine Akzeptanz für deine Gefühle? Hilfsmittel: Kommunikationsstärke
Verständnis: Wie wirst du dich künftig verhalten? Hilfsmittel: Motivationsfähigkeit
Wie lassen sich Empathie und Mitgefühl unterscheiden und voneinander abgrenzen?
Empathie ermöglicht das Mitfühlen für andere Menschen. Dennoch sind Empathie und Mitgefühl nicht das Gleiche.
Bei Mitgefühl geht es um Fürsorge, Wohlwollen und eine zugewandte Haltung.
Dagegen geht es bei Empathie "direkt" darum sich mit der Situation und den Gefühlen eines anderen zu verbinden. Beispielsweise empfindet man Schmerz, Angst, Trauer oder Wut so wie der andere Mensch. Man fühlt, was der andere empfindet.
Finger eingeklemmt Wenn ich sehe, wie sich ein Kind die Finger in der Tür einklemmt, werden bei mir ähnliche Gehirnareale aktiviert. Mein eigene Gehirn spiegelt und simuliert den Schmerz des Kindes. |
Daher sollten Menschen, die "zu empathisch" sind, zum emotionalen Selbstschutz an ihrer Ekpathie arbeiten.
Emotionale Distanz ist gerade im Internetzeitalter ("Überall Leid und Ungerechtigkeit") überlebensnotwendig.
Undistanzierte Empathie? "Empathie heißt: Ich fühle das, was ein anderer Mensch fühlt. Mitgefühl bedeutet: Ich kümmere mich um den anderen, ich sorge für ihn.“ Paul Bloom, Psychologe Das Mitgefühl ("compassion") steht hier zwischen unmittelbarer und undistanzierter Empathie einerseits und verkopftem und distanziertem Verstand andererseits. |
Zweifellos ist Empathie wichtig, um Kooperationsbereitschaft zu fördern und Kompromisse zu erzielen.
Allerdings gibt es auch schädliche Empathie. Nämlich dann, wenn die eigene emotionale Stabilität dauerhaft überfordert wird, weil innerlich keine Grenzen mehr zu den Gefühlen anderer gezogen werden.
Gerade im stressigen Berufsleben müssten viele Menschen eigentlich viel häufiger "Nein" sagen, um nicht permanent ausgenutzt zu werden.
Gerde in erzieherischen und pflegerischen Berufen, aber auch im familiären Kontext erleben viele empathische Menschen wegen permanenter Überbeanspruchung nach einigen Jahren einen Burn-out.
Entwickeln Sie daher Ihre Empathie, aber auch Ihre Selbstfürsorge ("Self-Leadership").
Bei der Entdeckung und Entwicklung Ihrer Stärken wünschen wir Ihnen viel Freude!
Gerne coachen wir auch Sie per Videocall, telefonisch oder persönlich: Alle Beratungsangebote - auf einen Blick.