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Wer die Rolle des Projektleiters oder der Projektmanagerin neu übernimmt, wird über kurz oder lang Widerstände, Abwehrhaltungen und Konflikte erleben.
Und wer bereits länger abteilungsübergreifende Projekte plant, organisiert und steuert weiß, dass eine motivierte Stimmung im Projektteam und eine spannende Aufgabe allein nicht ausreichen.
Denn nur wenn die Projektaufgabe auch die unverzichtbare Unterstützung der übergeordneten Abteilungs- oder Bereichsleitung bekommt, kann sie letztendlich erfolgreich bearbeitet und zum Abschluss gebracht werden.
Grundsätzlich ist es so, dass im englischen Sprachraum ausschließlich vom "Project Manager" die Rede ist. Im Gegensatz dazu wird im deutschen Sprachraum beispielsweise differenziert zwischen
Projektleiter (alle m/w/d),
Projektmanager,
Projektkoordinator,
Projektkaufmann,
Projektteilverantwortlichem und
Projektmitarbeiter.
In vielen Stellenanzeigen, im betrieblichen Alltag und im allgemeinen Sprachgebrauch werden die Positionen Projektleiter und Projektmanager allerdings selten unterschieden, sondern häufig gleichgestellt.
Dies ist insbesondere bei Bewerbungen auf Stellen mit Projektarbeit durchaus problematisch.
Bevor Sie einen neuen Job als Projektleitung, Projektmanager oder Projektkoordinator annehmen, sollten Sie unbedingt klären, wie die folgenden zentralen Aspekte mit der Leitungsfunktion verknüpft sind.
formelle Autorität (Hierarchie)
Budgetverantwortung
Verantwortung für Teamzusammensetzung
Leistungskontrolle
Weisungsbefugnis im Konfliktfall
Grundsätzlich gilt, dass der "echte" Projektleiter aus seiner Funktion heraus Führungskompetenz hat. Der "echte" Projektmanager dagegen ist vorrangig damit betraut zu koordinieren, zu steuern, zu organisieren und auszuführen, also rein operativ zu "managen".
Definition Projektleiter: In der Theorie des Projektmanagements wird daher betont, dass "echte" Projektleiter
die Führungsverantwortung,
die Personalverantwortung,
ein Mitspracherecht bei der Teamzusammensetzung und
die Budgetverantwortung
haben.
Projektmanager dagegen verfügen nur über eingeschränkte Kompetenzen. Und müssen bei auftretenden Problemen, Rückschlägen, Terminschwierigkeiten und weiteren Konflikten im Projektteam viel häufiger Rückendeckung und Unterstützung "von oben" suchen.
Daher werden Projektmanager häufig auch als Fachkraft mit spezieller Projekt-Methodenkompetenz angesehen.
Eine Sucheingabe in Jobbörsen bestätigt schnell, dass zwischen der Leitung und dem Management von Projekten nur selten sauber unterschieden wird.
Es ist oft sogar so, dass ein und dieselbe Stellenanzeige aus Gründen der höheren Trefferquote bei der Eingabe von Suchbegriffen beide Bezeichnungen enthält.
Quelle: Screenshot stepstone.de
Achten Sie deshalb darauf, dass Sie in Vorstellungsgesprächen detailliert klären, welche Entscheidungs- und Verantwortungsmöglichkeiten mit der ausgeschriebenen Stelle tatsächlich verbunden sind.
Hier sollten Sie unbedingt eigene Fragen stellen.
Mit welchen Abteilungen werde ich im Wesentlichen zusammenarbeiten?
Wenn Sie an die letzten Projekte denken, welche Abstimmungsschwierigkeiten sind hier aufgetreten?
Wie kann ich in Schlüsselprojekten bei knapp definierten Zeitvorgaben kurzfristig zusätzliche Unterstützung einfordern?
Habe ich Einfluss auf die Teamzusammensetzung?
Welche Handlungsmöglichkeiten habe ich, wenn ein Projektmitarbeiter mit seinen Aufgaben wirklich überfordert ist?
Wie ist die Position Projektleitung im Verhältnis zu Bereichs-, Abteilungs- und Teamleitern im Unternehmen zugeordnet?
Bekomme ich mit dem Projektmanagement auch zusätzlich die formale Funktion der Projektleitung eingeräumt?
E-Learning Vorstellungsgespräch: Projektleitung
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Projektaufgaben werden häufig Berufseinsteigern und Young Professionals mit einigen Jahren Berufserfahrung angeboten.
Gerne werden entsprechende Angebote wahrgenommen. Schließlich klingen die Projektnamen oft verheißungsvoll und signalisieren einen teilweisen Abschied von ungeliebten Routineaufgaben.
Weiter reizt es viele aufstrebende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Verantwortung zu übernehmen. Es macht Freude, Ziele zu definieren, Aufgaben zu delegieren, in Projektmeetings zu motivieren und sich zusätzliches Methodenwissen anzueignen.
Allerdings hören wir in unserer Beratungspraxis auch immer wieder, dass allzu unerfahrene Projektleiter Schiffbruch erleiden. Insbesondere deshalb, weil die zugesagte Unterstützung aus anderen Abteilungen ausbleibt.
Dann platzen Termine, laufen Kosten aus dem Ruder und der Projekterfolg ist gefährdet. Verständlicherweise ist die Stimmung im Projektteam dann irgendwann auf dem Nullpunkt angelangt.
Konsequenterweise werden dann weitere Projektleitungen eher skeptisch gesehen. Stattdessen werden Teamleitungen ins Auge gefasst, die mit einer klaren Verantwortungs- und Entscheidungsstruktur verbunden sind.
Mit ihren ersten Erfahrungen als Projektleiterin oder -leiter, die auch im Arbeitszeugnis aussagekräftig nachgezeichnet werden sollten, haben Sie beste Chancen sich unternehmensintern oder extern erfolgreich auf Stellen für Teamleitungen zu bewerben.
Schließlich haben Sie schon Ihren eigenen Führungsstil in der Praxis ausprobiert. Sie können auf konkrete Projekterfolge verweisen, Teams steuern, Sachprobleme lösen und Teamkonflikte klären - und sind daher für den Aufstieg zur Teamleitung bestens vorbereitet.
Nutzen Sie unsere digitalen Bewerbungshelfer aus dem Downloadbereich und unsere E-Learnings.
Gerne berät der Bewerbungsprofi Christian Püttjer auch Sie per Videocall, telefonisch oder persönlich: Alle Beratungsangebote - auf einen Blick!